Stadtsportbund Starthilfe für junge Sportler

Der Einstieg in die Berufswelt ist für viele junge Athleten schwierig. Der Stadtsportbund will nun genau da ansetzen und Hilfestellung durch ein Treffen mit Unternehmen bieten.

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Krefeld. Bleibe ich weiterhin beim Sport oder steige ich jetzt besser ins Berufsleben ein? Eine Frage, die sich viele Sportler an einem bestimmten Punkt im Leben stellen. Das Gros hat nicht die Möglichkeit, vom Sport leben zu können.

Einen Weg für sich nach der Sportkarriere zu finden, ist ein schwieriges Unterfangen. Um Sportlern den Einstieg ins Leben abseits des Sports einfacher zu machen, hat der Stadtsportbund Krefeld in Kooperation mit dem Verband „Zukunft durch Industrie“ nun das Modellprojekt „Spitzensport trifft Wirtschaft“ ins Leben gerufen.

Bei der Auftaktveranstaltung im Vereinsheim des Crefelder HTC trafen sich Spitzensportler mit Wirtschafts- und Industrieunternehmen, um erste Kontakte zu knüpfen. Jens Sattler, Geschäftsführer des Stadtsportbundes Krefeld sagt: „Ziel des Projektes ist es, den Sport schon frühzeitig mit dem Beruf zu verbinden. Durch die Veranstaltung lernen sich Sportler und Unternehmen erst einmal kennen, der Stadtsportbund dient sozusagen als Bindeglied zwischen den beiden Parteien.“

Rund 30 Krefelder Sportler waren bei der Auftaktveranstaltung vor Ort, darunter Nachwuchstalente wie der Wasserballer Ben Reibel (SV Bayer 08 Uerdingen), Basketballer Marvin Heckel (SC Bayer 05 Uerdingen), aber auch bereits etablierte Sportler wie die Olympiateilnehmer Aline Focken (Ringen) und Oskar Deecke (Hockey). Sie trafen auf Vertreter aus 20 Unternehmen aus allen Wirtschafts- und Industriebranchen.

Die Gespräche funktionieren nach einem ganz einfachen Prinzip: Vier mal 20 Minuten Zeit, jeder darf mit jedem reden. Sattler: „Die Sportler sollen so viele Eindrücke wie möglich sammeln und einen ersten Einblick bekommen.“

Für junge, talentierte Sportler wie den Wasserballer Ben Reibel ist das Projekt schon jetzt ein wichtiger Schritt, um den Sport frühzeitig mit dem Berufsleben zu verbinden. Der 18-Jährige sieht seinen beruflichen Weg in der Sportmedizin, entwickelt hat sich diese Idee erst bei der Veranstaltung.

Reibel sagt: „Es ist gut, dass so viele Bereiche vertreten sind. Ich wusste vorher gar nicht, was mich neben dem Wasserball noch interessiert, jetzt hab ich schon erste Vorstellungen.“ Auch Unternehmen wie die Logistik Firma Bönders GmbH profitieren von dem Treffen mit den Sportlern, hier suchen sie ihre Mitarbeiter von morgen.

Besonders jüngeren Sportlern soll mit der Aktion geholfen werden Geschäftsführer und Inhaber Lothar Krenge sagt: „Die meisten Sportler kamen zu mir und wussten nichts über das Berufsfeld der Logistik. Ambitionierte Sportler werden in jedem Berufsfeld gebraucht.“

Geht es nach den Unternehmen sowie den Veranstaltern, soll dieses Treffen nur der Anfang sein. In Zukunft will der Stadtsportbund einen sogenannter „Kümmerer“ installieren. Erste Kontakte, die geknüpft wurden, werden verfolgt, denn „wir müssen besonders den jungen Sportlern auch ein wenig Druck machen“, sagt Sattler. Für die Veranstalter rund um den Stadtsportbund war der Auftakt ein voller Erfolg, für die Zukunft heißt es nun dranbleiben und nachhaken.