Steuerbetrug: Taxi-Besitzer vor Gericht
Den Vorwurf der Steuerhinterziehung räumt der frühere Taxi-Unternehmer C. (52) grundsätzlich ein. 100000 Euro, so teilte er dem Schöffengericht durch seinen Anwalt mit, könnten es zwischen 1998 und 2004 durchaus gewesen sein.
Krefeld. Doch die Anklage wirft dem einstigen Besitzer von sechs Droschken, der laut seinem Anwalt heute "finanziell am Boden" liegt, sein Unternehmen verkauft hat, von der Arge lebt und eine Pfändungsunfähigkeitsbescheinigung besitzt, genau den doppelten Betrag an hinterzogenen Einkommens-, Lohn- und Gewerbesteuern in dem Sechs-Jahres-Zeitraum vor. C. soll seinen Fahrern 40 bis 50 Prozent des Brutto-Umsatzes als Lohn gezahlt und nur den Rest versteuert haben.
C. räumte ein, die Schichtzettel nach einer gewissen Zeit vernichtet zu haben. "Alle Taxi-Unternehmer werfen diese Zettel weg", erklärte ein Steuerfahnder im Zeugenstand und fügte nach Reklamation der Staatsanwältin ("eine unbewiesene Tatsachenbehauptung") hinzu: "Jedenfalls die von uns überprüften Unternehmer." Ein Gutachter hatte im Auftrag der Finanzbehörde zusätzlich festgestellt, dass bei fünf Taxen der Tachostand nicht mit der tatsächlichen Laufleistung der Fahrzeuge übereinstimmte: In einem Fall zeigte der Kilometerzähler 128000 Kilometer an, tatsächlich musste der Wagen aber 181000 Kilometer gelaufen sein. Aus der Fahrleistung, den für einen Zeitraum von vier Wochen sichergestellten Schichtzetteln und dem Anteil der Besetzt-Fahrten rechneten die Prüfer die Umsätze hoch. Eine Buchführung hatte C. nur für Rechnungsfahrten angelegt.
Der Prozess wird am kommenden Dienstag fortgesetzt.