SWK bundesweit im Netz

Stadtwerke beteiligen sich am Strom- und Gasverkäufer Lekker. Die Zahl der Kunden soll damit deutlich steigen.

Krefeld. Die Stadtwerke Krefeld (SWK) wollen in der Bundesliga mitspielen. Um in der ganzen Republik präsent zu sein, steigt das Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar 2011 mit 49 Prozent beim Strom- und Gasanbieter Lekker ein.

Verkäufer des Pakets ist der kommunale Energieversorger Enervie (Hagen), der die restlichen 51 Prozent an Lekker auf Dauer festhalten möchte. Die SWK erwerben nicht nur die Anteile, sondern leisten zusätzlich eine Bareinlage.

Wie viel Geld die Krefelder zahlen, sagen die neuen Partner nicht. Branchenkenner schätzen, dass sich die SWK ihr Engagement 15 bis 20 Millionen Euro kosten lassen.

Lekker konzentriert sich beim Vertrieb auf die großen deutschen Städte. Besonders erfolgreich ist das Unternehmen in Hamburg und Berlin. Die Firma verfügt über mehr als 300 000 Kunden.

Etwa 90 Prozent des Geschäftes entfallen auf Strom. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 246 Millionen Euro. Unter dem Strich standen dabei rote Zahlen in nicht genannter Höhe.

Lekker-Chef Thomas Mecke erwartet, dass das Unternehmen ab 2013 Gewinne erwirtschaftet. Die Firma beschäftigt an den Standorten Berlin und Heinsberg etwa 235 Mitarbeiter.

SWK-Chef Martin Cirener verweist darauf, dass die neuen Partner zusammen über eine Million Kunden haben. „Das ist die Basis, um im Energiemarkt auf Dauer erfolgreich zu sein.“ Sein Vorstandskollege Carsten Liedtke ergänzt: „Wir bilden die größte kommunale Plattform für den bundesweiten Vertrieb von Strom und Gas. Enervie passt perfekt zu uns.“

Lekker will die Zahl der Kunden mittelfristig auf 500 000 steigern. Laut Enervie-Chef Ivo Grünhagen kostet dieses Wachstum viel Geld. „Um Kunden zu gewinnen, müssen Sie zunächst 100 bis 150 Euro in die Hand nehmen. Bis sich das rentiert, dauert es zwei Jahre.“ Das Engagement der SWK mache die Eroberung von Marktanteilen möglich.

Die Firma Lekker, die zuvor Nuon hieß, gehört erst seit 2010 zum Enervie-Verbund. Die EU-Kommission hatte dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall 2009 den Verkauf von Nuon Deutschland zur Auflage gemacht, um die holländische Muttergesellschaft Nuon erwerben zu können.

Die SWK gehören vollständig der Stadt. Seit der Liberalisierung des Strommarktes konnte das Unternehmen außerhalb Krefelds mehr als 40 000 Kunden gewinnen.