Fahndung nach dem Mörder von Beate S. läuft weiter

Krefeld. Vier Wochen nach dem Raubmord an der 75-jährigen Beate S. hat die Polizei noch keinen Verdächtigen. Inzwischen arbeiten 40 Beamte in der Mordkommission an der Aufklärung des Verbrechens.

Nach Zeugenaussagen geht sie davon aus, dass es sich bei den Tätern um zwei junge Männer handelt. Die wurden gesehen, als sie am Abend des Mordes das Haus an der Camesstraße betraten. Zu einem der Männer liegt ein Phantombild vor.

In der komplett durchsuchten Wohnung des Opfers hat die Polizei DNA-Spuren gefunden, die sie den Tätern zuordnet. Sie setzt daher auf Rasterfahndung und auf ein DNA-Massenscreening. Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission, ist sich sicher, den Täter zu finden, schließlich habe die Krefelder Mordkommission schon mehrere Verbrechen so aufgeklärt: "Wir sind auch in diesem Fall nach wie vor zuversichtlich, die Täter zu finden und die Tat aufzuklären."

Per Rasterfahndung sind Datenbanken durchforstet worden, beispielsweise aufgrund des Alters, aber auch anderer Merkmale von Personen. Einzelheiten nennt die Polizei dazu nicht.

Für die freiwillige Abgabe der Speichelprobe haben nahezu alle aufgesuchten Männer großes Verständnis gezeigt. Man sei auf freundliche Bereitschaft gestoßen, eine Speichelprobe abzugeben, sagt Hoppmann.

Hoppmann appelliert an die Öffentlichkeit, Hinweise weiterzugeben. "Erfahrungsgemäß werden Täter, die zusammen so eine Tat begangen haben, nicht leicht damit fertig. Sie erzählen oft vertrauten Personen von der Tat . Bei Mord hört die Freundschaft auf und fängt die Verantwortung des Einzelnen an." Solche Hinweise können auch vertraulich gegeben werden.

Die Polizei fahndet auch noch nach dem auffälligen goldfarbenen Klapphandy, das aus der Wohnung von Beate S. verschwunden ist. Es könnte Zeugen aufgefallen oder Personen angeboten worden sein.

Die Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass nur ein Täter den Mord begangen habe, der andere das gar nicht wollte. Für ihn, so Hoppmann, sei es wichtig, sich der Polizei anzuvertrauen. "Wir gehen von örtlichen Tätern aus, sie müssen ständig damit rechnen, dass wir bei ihnen vor der Türe stehen."

Die Ermittlung ist nicht nur sehr arbeitsintensiv, sondern verursachen auch hohe Kosten. Die Laborkosten für die DNA-Untersuchungen muss nach einer Verurteilung der Täter übernehmen. So könne schnell ein fünfstelliger Betrag zusammenkommen.

Die Polizei weist nochmals auf die Belohnung von inzwischen 5000 Euro für Hinweise auf den bzw. die Täter hin. Telefonnummer 02151/6340.