Raubmord: Die Spur führt ins Zockermilieu
Beate S. hat regelmäßig an Geldspielautomaten gezockt. Die Täter hinterließen einen Riemen am Tatort.
Krefeld. Überraschende Erkenntnis für die Krefelder Mordkommission: Beate S. (75), die vergangene Woche Mittwoch in ihrer Wohnung an der Camesstraße umgebracht worden ist, hat regelmäßig in Spielhallen verkehrt. Das ist bei den Ermittlungen festgestellt worden. Außerdem haben die Fahnder am Tatort etwas gefunden, was die Täter möglicherweise unfreiwillig zurückgelassen haben: das Stück eines Lederriemens.
Das etwa 20 Zentimeter lange und 28 Millimeter breite braune Riemenstück hat die Spurensicherung in der Erdgeschosswohnung des 30-Parteien-Hauses entdeckt. Nach Angaben der Polizei dürfte es sich um das Endstück eines ledernen Trageriemens handeln, das einem Gürtel ähnelt und an einer Seite abgerissen ist.
Material- und Herkunftsuntersuchungen sind zwar erst noch vorgesehen. Doch konnte in der Wohnung der 75-Jährigen in Königshof kein Gegenstück gefunden werden. „Es könnte sich also um den Teil eines Gegenstandes handeln, der von den Tätern mitgebracht oder mitgenommen wurde“, so Chefermittler Gerd Hoppmann. Die Mordkommission sucht deshalb Zeugen, die Angaben hierzu machen können.
Dass die vermögende frühere Bankprokuristin regelmäßig spielte, hat die Polizeibeamten überrascht. Stammgast war sie offenbar in einer Lokalität am Dießemer Bruch. Dabei sind es stets Geldspielautomaten gewesen, die die Rentnerin bediente. „Wir waren sehr erstaunt, dass Frau S. in Spielhallen verkehrte. Wir schließen nicht aus, dass die Täter dort auf die gut gekleidete und wertvollen Schmuck tragende Dame aufmerksam wurden“, sagt Hoppmann.
Zeugen hatten berichtet, dass sich zwei Männer bereits am Nachmittag vor der Wohnung des Opfers aufgehalten hatten. Sie waren auch am Abend vor dem Haus gesehen gesehen worden, das sie durch die geöffnete Tür betraten, als ein Bewohner das Haus verließ. Wenig später wurde Beate S. im Flur ihrer Wohnung erwürgt.
Die Staatsanwaltschaft hat 3000 Euro Belohnung ausgelobt für Hinweise, die zu einer Aufklärung des Mordes und der Ergreifung der Täter führen. Bei ihnen soll es sich um zwei 20 bis 25 Jahre alte Männer handeln, die dunkel gekleidet waren. Der kleinere der beiden Tatverdächtigen soll laut Zeugenaussagen 1,65 bis 1,70 Meter groß sein und eine normale Figur haben. Er hat schwarze kurze Haare und wirkte bleich im Gesicht.
Der andere soll etwa 1,80 Meter groß sein und ebenfalls eine normale Figur sowie dunkle kurze Haare haben. Zu diesem Mann wurde ein Phantombild gefertigt, das nach Angaben der Mordkommission aber nur den Typ wiedergeben soll.
Hinweise an die Polizei bitte unter der Telefonnummer 02151/63 40.