Volksbank will im Zentrum wachsen
Der Gewinn ist um fast neun Prozent gestiegen.
Krefeld. Starke Bilanzen sind die Mitglieder der Genossenschaftsbank vom Vorstandsvorsitzenden Klaus Geurden gewohnt. Ebenso die Begründung, dass der Erfolg auf einer klaren Strategie und dem guten Kontakt zu den Kunden aus der Nachbarschaft beruht.
Dass ein Nachfahre von Adolph Freiherr von Knigge in seinem Vortrag besseren zwischenmenschlichen Umgang, mehr Respekt, Wertschätzung und Höflichkeit in der Gesellschaft anmahnt, passt recht gut zum Profil der Bank. Überrascht waren die 147 Mitgliedervertreter allerdings von den Folgen, die fehlende Kommunikation nach sich zieht. Die deutsche Wirtschaft verliere jährlich 140 Milliarden Euro durch unzufriedene Mitarbeiter, berichtete Unternehmenscoach Moritz Freiherr Knigge. 45 Prozent der Mitarbeiter fühlten sich schlecht behandelt und schadeten durch destruktives Verhalten ihrem Unternehmen.
Zuvor hatte Geurden noch den schlechten Umgang der Politik mit der Volksbank beklagt, die jetzt für das Fehlverhalten großer Banken in Form von Bankenabgabe, EU-Sicherungsfonds und stärkerem Verbraucherschutz bis hin zu verdeckten Ermittlungen bestraft werde.
Doch die Klagen des Volksbank-Chefs gingen bald in gute Meldungen über die Ergebnisse über. Schließlich haben sich die meisten Parameter verbessert, unter anderem der Bilanzgewinn von 3,4 Millionen Euro (plus 8,8 Prozent) und das um eine Million auf 13,2 Millionen Euro erhöhte Betriebsergebnis (die WZ berichtete). Entsprechend fiel es der Vertreterversammlung leicht, der vorgeschlagenen Ausschüttung der Dividende von sechs Prozent zuzustimmen und sich damit mit einer angemessenen Rendite für die eigenen Anteile zu belohnen. Der Rest des Jahresüberschusses wird in die Rücklage gestellt.
Ansonsten war Geurden kämpferisch. Während die Volksbank in einigen Stadtteilen bereits über Marktanteile bis 50 Prozent verfüge, strebe sie dies auch im Zentrum (bislang 20 Prozent) an: Eine klare Kampfansage an die Sparkasse. Außerdem forciere man die Fusion mit der Volksbank Brüggen-Nettetal. Obwohl kein Käufer für das Gebäude an der Friedrichstraße gefunden ist, soll noch 2011 mit dem Neubau an der St.-Anton-Straße begonnen werden.