SWK: „Politik sollte bei der Energie ehrlich sein“

Die SWK und ihr Chef Carsten Liedtke stehen vor großen Unsicherheiten.

Krefeld. Die SWK stehen hinter der Energiewende, denn sie beinhalte das, was ein Stadtwerk immer schon praktiziert hat: „Regionale Strukturen schaffen, spartenübergreifend arbeiten und sinnvolle Synergien erzeugen“, sagt SWK-Chef Carsten Liedtke. Aber die Wende, weg vom Atomstrom hin zu erneuerbaren Energien müsse auch bezahlbar sein. Liedtke: „Die Politik sollte so ehrlich sein, zu sagen: Wenn wir das so wollen, wird es für alle deutlich teurer. Und zwar letztlich auch für den Endkunden — egal ob privat oder gewerblich.“

Derzeit stehen die SWK — wie andere Versorger auch — vor großen Herausforderungen. Dazu zählt die Unsicherheit beim Bau neuer Kraftwerke wie dem im Chemiepark Uerdingen geplanten. Die politischen Rahmenbedingungen machten es den Betreibern schwer, die Wirtschaftlichkeit darzustellen. Dabei sei es wichtig, eigene Energie möglichst in der Region zu produzieren, um unabhängiger von den Märkten zu werden. Die SWK wollen sich auch am Kraftwerk beteiligen.

Beispiel Netze: Die erneuerbare Energie wird aus vielen verschiedenen Quellen eingespeist und muss gebündelt und verteilt werden. Die Netze sind aber genau andersherum angelegt — zentrale Produktion, von der aus verteilt wird. Ein entsprechender Umbau sei ein gigantischer Aufwand, so Liedtke.

Die SWK ist deshalb selbst aktiv. So sind sie in Krefeld durch die Bürgeraktion Sonnenstrom der größte Solarstrom-Anbieter geworden. Durch eine Investition von sieben Millionen Euro werden auf Krefelds öffentlichen Dächern drei Megawatt Sonnenstrom produziert.

Für die SWK-Klassik-Kunden gibt es ohne Aufpreis Naturstrom aus einem norwegischen Wasserkraftwerk. Durch die Netzkonzessionen in Kranenburg, Straelen und Wachtendonk, sowie der Beteiligung an „lekker“-Strom will man die Marktposition ausbauen. „Weitere Bewerbungen für Netzkonzessionen haben wir abgegeben“, so Liedtke.