Tipps Tipps für Gärtner: So wird es auch zuhause grün

Oppum. · Mitarbeiter des Botanischen Gartens geben Ratschläge für Hobby-Gärtner. Schließlich gibt es derzeit allerhand zu tun.

Der Botanische Garten ist derzeit geschlossen, gearbeitet wird dort trotzdem. Bei der Wiedereröffnung soll alles wie gewohnt blühen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Botanische Garten in Oppum hat seine Pforten in Zeiten von Corona geschlossen. Neugierige können nur über den Zaun einen Blick auf prächtig blühende Magnolien und Zierkirschen werfen. Die Mitarbeiter des grünen Bereichs sind aber dennoch kurz vor dem Frühlingsanfang am Freitag und darüber hinaus fleißig, damit dort für die Besucher bei der Wiedereröffnung wie gewohnt alles grünt und blüht. Außerdem geben sie den Gartenfreunden Tipps, was jetzt im heimischen Garten zu tun ist.

„Ja, die Arbeit geht weiter“, sagen Birgit Loy und Richard Frücht, die Leiter des Botanischen Gartens, und schmunzeln. „Wir freuen uns, dass es in der vergangenen Zeit viel geregnet hat. Das war gut für die Pflanzen. Durch das warme Wetter sind sie zwei bis drei Wochen weiter im Wachstum als üblich. Aktuell ziehen wir jetzt beispielsweise die Sommerblumen vor und schneiden die Rosen.“ Apropos: Wenn die Forsythien blühten, sei die Zeit für den Rosenschnitt gekommen, verrät Loy eine Gärtnerweisheit. „Hier sollen die Gartenbesitzer nicht zimperlich sein und die Rosenschere zu knapp ansetzen. Die Triebe werden kurz über einem ‚Auge’ gekürzt“, ergänzt Frücht.

Die Beete können jetzt aufgelockert und vom ersten Unkraut befreit werden. Falls die Stauden zu groß geworden sind, können sie ausgegraben und mit einem Spaten geteilt werden. „Doppelte Faustgröße ist die richtige. Meist können die Stauden gevierteilt werden; keine Angst. Gibt es nicht genug Platz im eigenen Beet, freut sich bestimmt der Nachbar über eine neue Staude“, sagt der stellvertretende Leiter. Würde das nicht verrichtet, bekämen diese Pflanzen innen einen kahlen Teil wie eine Tonsur.

Dann sind die Beete auch parat für farbige Flecken. Loy: „Wer im Herbst keine Tulpenzwiebeln gepflanzt hat, kann nun vorgezogene kaufen. Außerdem: Bunte Hornveilchen, Bellis, Tulpen, Narzissen und Ranunkeln leuchten bereits. Sie sind auch schön für Kübel und Balkon und überstehen auch – vielleicht – noch kommende leichte Fröste.“

Auch der Rasen erhält jetzt seinen ersten Schnitt und kann gedüngt werden, damit die grüne Fläche Kraft bekommt. Wenn die neuen Halme Fuß gefasst haben, kann vertikutiert werden. Das ist in etwa vier Wochen. Frücht führt weiter aus: „Jetzt ist Pflanzzeit für Sträucher – auch für Beerenobst – und Gehölze.“

Wer den kleinen Nutzgarten liebt, kann schon Erdbeerpflanzen setzen, Radieschen, Möhren und Dicke Bohnen. „Letztere müssen Fuß gefasst haben, damit sie groß und widerstandsfähig sind, wenn die Schwarze Bohnenlaus angreifen will.“

Sommerblumen wie Tagetes, Löwenmäulchen, Ziersalbei können auf der Fensterbank in der Küche vorgezogen werden. Sie brauchen einen hellen Standort und Feuchtigkeit. Loy: „Es macht Spaß, ihnen beim Wachsen zuzusehen. Später werden sie vereinzelt in kleine Töpfe gesetzt.“ Es gebe jetzt überall Saatgut für kleines Geld zu kaufen, sagt die Leiterin des grünen Bereiches.

Für „schön“ sind draußen die Aktionen Wege fegen gedacht, Laub harken und Moos von der Mauer kratzen, wenn es allzu „verwunschen“ aussieht. Noch keine Hand angelegt werden sollte an die Kübelpflanzen, die im Haus überwintert haben. Es könnte noch Nachtfrost geben.