Fragen und Antworten Tödlicher Messerangriff in Krefelder Flüchtlingsunterkunft: Was wir wissen – und was nicht

Krefeld · In einer Flüchtlingsunterkunft in Krefeld ist ein junger Mann durch Messerstiche getötet worden. Zunächst blieben noch viele Fragen offen. Ein Überblick.

 In der kommunalen Flüchtlingsunterkunft an der Westparkstraße in Krefeld ist es zu einem Tötungsdelikt gekommen.

In der kommunalen Flüchtlingsunterkunft an der Westparkstraße in Krefeld ist es zu einem Tötungsdelikt gekommen.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Nach dem tödlichen Messerangriff in einer Flüchtlingsunterkunft in Krefeld bleiben zunächst viele Fragen offen. Was wir wissen – und was nicht. Fragen und Antworten:

Was ist passiert?

Nach bisherigen Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei ist in der Unterkunft für Geflüchtete am Montagmittag ein 28-Jähriger durch Messerstiche so schwer verletzt worden, dass er in der Folge in einem Krankenhaus verstarb. Ein ebenfalls 28-jähriger Mitbewohner ist in der Folge festgenommen worden. Am Amtsgericht war Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. Der Getötete und der Festgenommene stammen aus Afghanistan.

Was haben die Ermittlungen bisher ergeben?

Eine Obduktion des Leichnams des Todesopfers ergab laut Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft, „dass die Stichverletzungen ursächlich für seinen Tod waren“. Der festgenommene 28-Jährige werde „dringend verdächtigt“, auf seinen Mitbewohner „eingestochen zu haben“, hieß es weiter.

Was ist zum Hintergrund der Tat bekannt?

Welche Umstände möglicherweise zu dem tödlichen Angriff führten, ob es möglicherweise einen Streit gab, blieb zunächst unklar. Auf eine entsprechende Nachfrage unserer Redaktion erklärte die Staatsanwaltschaft in Krefeld am Mittwoch, dass „der Hintergrund der Tat noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen“ sei. Unklar blieb zunächst unter anderem auch, ob sich der Verdächtige zur Tat geäußert hat.

Wie lief der Einsatz bei der Unterkunft ab?

Ein Mitarbeiter hatte am Montagmittag die Polizei gerufen. Wie der Einsatz ablief, blieb unklar. Die Polizei äußerte sich beispielsweise nicht weitergehend dazu, ob der Tatverdächtige sich stellte oder ob Maßnahmen der eintreffenden Beamten nötig waren. „Die Polizeibeamten konnten den Täter noch vor Ort festnehmen“, war mitgeteilt worden. Einen Einsatz mit massiven Kräften oder Unterstützung eines Sondereinsatzkommandos hatte es nach bisherigen Informationen jedoch nicht gegeben.

Wie wurde in der Unterkunft reagiert?

Nach Angaben der Stadt Krefeld wurden in der Folge verschiedene Hilfsangebote bei der kommunalen Unterkunft an der Westparkstraße gemacht: Bereits am Montag war demnach eine Notfallseelsorge über die Polizei veranlasst worden. Mitarbeiter wurden vor Ort mit einem Gesprächsangebot über den Sozialpsychiatrischen Dienst unterstützt. Bewohner können sich an Sozialarbeiter in der Unterkunft wenden.

Kommt es öfter zu Gewaltdelikten in Krefelder Flüchtlingsunterkünften?

„Konflikte in einer Unterkunft können in der Regel vor Ort von den Mitarbeitenden gelöst werden, situationsabhängig wird die Polizei hinzugezogen“, erklärte ein Sprecher der Stadt Krefeld unserer Redaktion.

(pasch)