Konzerte trotz Corona Trotz Corona-Pandemie: Krefelder Sänger Aleks Schmidt geht auf Bierkisten-Tour
Krefeld · Weil die Fans nicht zu seinen Auftritten können, kommt Sänger Aleks Schmidt zu ihnen. Wie das funktioniert, hat er unserem Autor erklärt.
Kneipen und Clubs sind zu, Festivals und andere Großveranstaltungen abgesagt. Künstler wie der Krefelder Aleks Schmidt haben es derzeit nicht leicht. Aufgrund der Corona-Krise und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen ist an einen normalen Arbeitsalltag derzeit nicht zu denken. Was also tun? Aleks Schmidt hat darauf eine Antwort gefunden. „Jammern hilft nicht“, sagt er und plante um. Eigentlich wollte er mit seiner „Bierkistentour“ derzeit in sein zehntes Jubiläumsjahr gehen, doch wenn die Fans nicht zum Künstler kommen können, kommt der Künstler eben zu den Fans.
Die Fans des 47-Jährigen
konnten sich bewerben
Seit dem 1. Mai tourt Schmidt durch ganz NRW und besucht seine Fans vor der Haustür. Im Gepäck hat der 47-Jährige einzig ein Anhänger, eine kleine Anlage sowie seine Bierkiste, auf der er stehend seine Musik macht. „Es haben mir einige meiner Fans geschrieben wie traurig es gerade ist, dass sie mich nicht bei meinen Auftritten besuchen können. Ich habe mir dann überlegt den Spieß umzudrehen und es angeboten, bei ihnen vorbeizukommen“, sagt Schmidt.
Die Begeisterung war da, viele Leute bewarben sich umgehend, um Aleks Schmidt in die eigene Nachbarschaft zu holen. Für den erfolgreichen Entertainer ist es eine ganz neue Erfahrung. Schmidt machte vor vielen Jahren die Musik zu seiner Hauptbeschäftigung, arbeitet zudem auch als Moderator und Warm Upper vor diversen Shows. „Ich bin quasi der Affe für alles“, scherzt Schmidt, der vor einigen Jahren auch am Ballermann auf der Bühne stand.
Im Bierkönig unterhielt der Krefelder knapp sechs Sommer lang die Party-Besucher, doch mit der Zeit zog es Schmidt wieder zurück nach Deutschland. Nach ein paar Auftritten wuchs das Interesse, zusammen mit einem befreundeten Wirt suchte Schmidt nach etwas neuem. „Er sagte damals zu mir, dass er gar keinen Platz in seiner Kneipe hätte, um dort mal eben eine Bühne aufzubauen. Also überlegten wir uns einen anderen Weg und so entstand die Bierkistentour“, erklärt Schmidt, der sich mit seiner Anlage sowie einer einfachen leeren Bierkiste in die Mitte der Kneipe stellte und seine Songs performte.
„Es ging sich auch einfach darum, nah am Publikum zu sein und zu zeigen: Hey, ich bin einer von euch.“ Die Idee kam gut an, Schmidt zog von Kneipe zu Kneipe und spulte sein Programm, dass in erster Linie Deutschen Schlager sowie deutsche Rock & Pop Lieder enthält auch auf Hochzeiten oder anderen Veranstaltungen ab. Immer mit dabei: Die Bierkiste. Zusammen mit einem kleinen Gerüst, dass Schmidt sich nun auf seinen Anhänger gebaut hat, wechselt er nun die Kneipenlocation gegen die Eckstraße von Nebenan. Unterstützt wird er dabei auch von der Brauerei Königshof, die Schmidt als Sponsor zur Seite steht und seinen Fans nach den Kurz-Auftritten auch mit einem Sixpack des Krefelder Biers versorgen wird. Am ersten Wochenende war Schmidt zusammen mit seinem Partner „DJ Jürgen“ Freitags bereits in Bad Salzuflen, Bielefeld, Dortmund und Düsseldorf, Samstags folgten zahlreiche Auftritte in Krefeld. Knapp zehn Stück á 15 Minuten stehen auf dem Programm, am kommenden Wochenende folgt der zweite Teil der Tour.
Insgesamt kommt Schmidt so auf knapp 60 Auftritte, komprimiert auf acht Tage und 17 Städte. Bezahlen brauchen die Fans dabei nichts, Schmidt tritt komplett kostenlos auf. „Ich habe natürlich an die Leute appelliert, dass dort nicht viele Leute kommen sollen. Wenn die ein oder anderen Nachbarn zuhören wollen, stelle ich mich gerne in die Mitte der Straße, ansonsten habe ich auch kein Problem damit, vor drei oder vier Leuten vor der Haustür zu stehen“, sagt Schmidt, der aber hofft, dass die Bierkistentour in der Nachbarschaft nur eine Ausnahme bleibt und er im nächsten Jahr wieder in den Kneipen und Clubs auftreten kann.