Überfall auf Spielhalle: Räuber stoßen 70-Jährige Kellertreppe hinunter
Auch ein Täter verletzt sich nach Spielhallen-Überfall.
Krefeld. Bei einem brutalen Überfall auf eine Spielhalle an der Rheinstraße haben zwei Täter in der Nacht zu Montag eine 70-Jährige die Kellertreppe hinuntergestoßen. Weil sie ihr noch eine Bierflasche hinterherwarfen, erlitt die Seniorin eine Verletzung am Kopf. Bei der anschließenden Flucht verletzte sich einer der Täter schwer.
Gegen 1.30 Uhr wollte die Spielhallenaufsicht die Geschäftsräume abschließen, wurde dabei aber von den beiden Männern überrumpelt. Sie bedrohten die Frau mit Pistolen, drängten sie zurück in den Laden und nahmen ihr die Schlüssel ab. Zunächst wurde die 70-Jährige zu Boden und dann die Kellertreppe hinuntergestoßen. Anschließend wurde ihr noch eine Bierflasche hinterhergeworfen. Die Räuber nahmen sich aus dem Tresor zahlreiche Rollen mit Hartgeld und ein Kellnerportemonnaie. Dann ergriffen sie die Flucht.
Eine Streifenwagen-Besatzung entdeckte die Täter an der Ev.-Kirch-Straße, verlor sie aber zunächst aus den Augen. Einer der Männer wurde von weiteren Beamten aber kurz darauf an der Mennoniten-Kirch-Straße gestellt. Er hatte sich beim Versuch, über einen Zaun zu klettern, an dessen scharfen Spitzen verletzt und eine tiefe Wunde im Oberschenkel zugezogen — er musste später im Krankenhaus notoperiert werden.
Zeitgleich wurde der zweite Täter an der Marktstraße aufgegriffen. Er hatte erfolglos versucht, sich dort zu verstecken. Als die Polizei den Fluchtweg rekonstruierte, fand sie immer wieder Geldmünzen.
Bei beiden Festgenommenen oder in deren Nähe fanden die Beamten Geld-Banderolen, eine ungeladene Luftpistole mit Magazin, Geldscheine und jede Menge Kleingeld. Die zweite Waffe, eine Softair-Pistole, wurde in Teile zerlegt ebenfalls entdeckt. In einer Hosentasche fand sich zudem das Kellnerportemonnaie.
Da die Männer — ein 40-jähriger Krefelder und ein 35-jähriger Würzburger — augenscheinlich betrunken waren, wurden Blutproben genommen. Der schwer verletzte Tatverdächtige blieb nach der Operation im Krankenhaus unter Polizeibewachung.