Kinderkonzert: Der gestiefelte Kobold

Kiko schlüpft mit Begeisterung in die Rolle des berühmten Märchen-Katers.

Kinderkonzert: Der gestiefelte Kobold
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. „Halt, ihr könnt doch nicht ohne mich anfangen!“, ruft Konzertkobold Kiko (Paula Emmrich) empört. Die flotte Musik, in die er hineingeplatzt ist, gehört zum Orchestermärchen „Der gestiefelte Kater“ von Peter J. Lawrence. „Das ist mein allerlieberigstes Lieblingsmärchen“, sagt Kiko.

Im Hinblick auf den populären Stoff hatte das Theater ausnahmsweise gleich zwei Aufführungen im Angebot, beide nahezu ausverkauft. Wie viele Kinder wäre auch Kiko am liebsten selbst der Kater. Jedenfalls hat er mit langen Stiefeln und einem Hut die passenden Requisiten dabei. „Welche Figuren gibt es denn noch?“, fragt Dirigent Andreas Fellner ins Publikum. König, Prinzessin, Zauberer und Müller lautet die Antwort, die Kinder wissen gut Bescheid.

Dass diese unterschiedlichen Charaktere auch musikalisch vielfältig gestaltet sind, erfahren die Kinder durch kurze Hörproben. So klingt das Motiv des Königs zwar majestätisch, aber auch etwas behäbig, melancholische Streicherklänge stellen die zunächst traurige Stimmung des Müllers dar, während die Bläser dem Zauberer eine unheimliche Aura verleihen.

Ein mitreißender „Bright Swing“ charakterisiert den Kater — eine Melodie, die das Zeug zum Hit hat. „Was für ein beschwingtes Kerlchen!“, stellt auch Kiko begeistert fest. Bevor er endlich in seine Traumrolle schlüpfen darf, studiert Fellner mit dem Publikum noch das „Lied vom gestiefelten Kater“ ein. Gegen Ende wird es zum Einsatz kommen, und diesmal spenden die Musiker den Kindern Beifall.

Kiko hat inzwischen, mit Hut und Stiefeln bekleidet, auf den Strohballen Platz genommen und wartet auf seinen Einsatz. Mit viel katzenartigem Charme liest er das Märchen vor, dessen Schauplätze und Stimmungen durch die Musik sehr anschaulich verkörpert werden.

Auch wenn der Inhalt bekannt sein dürfte, fiebert man doch mit, wie der schlaue Kater seinem Herrn, dem armen Müller, auf nicht ganz legale Weise zu Reichtum und Glück verhilft. So bekommt er nicht nur das prächtige Schloss des Zauberers und die schöne Prinzessin, sondern wird am Ende selbst König. Zum Dank macht er den Kater zum ersten Minister.

Das glückliche Ende spiegelt sich in einem flotten Walzer wider, der zum anfangs einstudierten „Kater-Lied“ überleitet. Alle singen kräftig mit und bescheren sich mit einer Wiederholung des Liedes dann auch noch selbst eine Zugabe.