Junge Stimmen für große Werke
Heinz-Peter Kortmann gründet einen Chor für Kinder und Jugendliche. Bei den Proben erhalten sie professionelle Stimmbildung.
Krefeld. Mit anspruchsvoller Kirchenmusik vor großem Publikum aufzutreten, diese Möglichkeit eröffnet sich jetzt Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 14 Jahren. Als junger Ableger des Crescendo-Chors bildet sich derzeit ein neuer Kinder- und Jugendchor, für den noch Mitglieder gesucht werden.
Kirchenmusiker Heinz-Peter Kortmann, der den Crescendo-Chor leitet, möchte damit auch ganz jungen Sängern die Möglichkeit geben, sich mit anspruchsvoller Kirchenmusik zu präsentieren. Ziel sind gemeinsame Auftritte mit den „Großen“, konkret geplant ist schon ein Konzert am Karfreitag in St. Josef. „Das Angebot ist aber nicht an eine Gemeinde gebunden, sondern richtet sich an alle in der Stadt“ betont Kortmann. Obwohl sein beruflicher Schwerpunkt seit Herbst 2011 in der Großgemeinde St. Christophorus liegt, veranstaltet der rührige Musiker weiterhin besondere Konzerte in St. Josef.
Hier ist auch die Heimat des Crescendo-Chors, der mit seinen derzeit 60 Mitgliedern aus dem Jugendchor der Gemeinde erwachsen ist. Unter Kortmann hat sich der Chor im Krefelder Konzertleben einen Namen gemacht, zuletzt noch im November mit einer Aufführung des Brahms-Requiems.
Um die professionelle Stimmbildung kümmert sich die Sopranistin Ewa Stoschek, die ab sofort auch mit den jungen Sängern arbeiten wird. So dienen die wöchentlichen Proben zunächst dem Erlernen der Töne und einer stimmbildnerischen Grundlage. Später steigt der Nachwuchs in die Probenarbeit mit den Erwachsenen ein und arbeitet auf den großen Auftritt hin.
Als erstes Projekt hat Kortmann die Markus-Passion von Johann Sebastian Bach ausgesucht, die am Karfreitag aufgeführt werden soll. Für einzelne Choräle oder auch Rufe aus dem Volk sind die jungen Stimmen gut geeignet: „Über die Musik bekommen die Kinder vielleicht auch einen anderen Zugang zur Passionsgeschichte.“
Doch Kortmann hat nicht nur so Anspruchsvolles wie Bach im Blick, sondern auch Lieder von John Rutter oder die heitere „Last Night“ des Orgelsommers. Ganz begeistert von der Idee, mit den Jugendlichen zusammenzuarbeiten, ist der Crescendo-Chor selbst. Wie der Vorsitzende Marcus Hein betont, profitieren beide Seiten davon. „Die Kinder stärken durch die Auftritte ihre Persönlichkeit und die Kultur des Chors wird weiter gepflegt.“
Daher unterstützen sowohl der Chor als auch der Förderverein das Projekt finanziell. Die Eltern der jungen Sänger zahlen nur einen geringen Beitrag. Im Gegenzug gibt es eine fundierte Ausbildung von Profis.