Dramatischer Kampf mit dem Riesen

Orgelkonzert für Kinder über David und Goliath.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Eine uralte Geschichte aus der Bibel, vertont von einem Barockkomponisten. Dass man aus diesen Zutaten ein kurzweiliges Kinderkonzert gestalten kann, stellten Matthias und Elisabeth Zangerle (Orgelspiel und Moderation) jetzt in St. Cyriakus unter Beweis. In einem halbstündigen Orgelkonzert konnten 25 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern erleben, wie man eine Geschichte passend vertonen kann.

In seiner biblischen Sonate Nr. 1 erzählt der Komponist Johann Kuhnau (1660-1722) den Streit von David und Goliath in acht kurzen Sequenzen. Zu Beginn stellt Elisabeth Zangerle den Kindern unten im Kirchenraum zunächst die Orgel vor. An kurzen Klangbeispielen erfahren sie, dass die „Königin der Instrumente“ viele unterschiedliche Klänge imitieren kann. Mal ertönt sie sanft wie die Streicher, mal aufbrausend wie die Bläser.

Genau diese Vielseitigkeit kommt auch in der Komposition zum Ausdruck. So beginnt die Sonate mit dem Auftritt des Goliath, dessen stampfender Schritt im Rhythmus der Musik deutlich hörbar ist. Viel verhaltener klingt das Zittern der Israeliten, die in einem Gebet Gott um Hilfe anflehen. Das Lied „Aus tiefer Not schrei’ ich zur dir“ ist als eigenständige Melodie erkennbar.

Während der Mut und die Zuversicht des Hirten David sich in heiteren Klängen widerspiegeln, ist der Zweikampf ziemlich dramatisch gestaltet. Ein dissonanter Akkord kennzeichnet den Tod des Riesen. Die Flucht der Philister wird durch mehrere hintereinander laufende Stimmen gekennzeichnet.

Die drei letzten Sätze der Sonate handeln von der Freude über den Sieg und dem Jubel für David. Dabei kommen Klänge ins Spiel, die an festliche Trompeten erinnern.

Die Moderatorin macht die Kinder auf ein interessantes Detail an der prächtigen Metzler-Orgel aufmerksam: Einige Pfeifen ragen direkt in den Kirchenraum. Es sind die sogenannten spanischen Pfeifen, die für besonders laute und festliche Klänge sorgen. Nach der Erläuterung einzelner Sequenzen spielt Matthias Zangerle das Stück noch einmal zusammenhängend. Nicht nur für die kleinen, auch für die großen Zuhörer geht damit ein kurzweiliges und lehrreiches Konzert zu Ende.