Änderung nach Medienberichten Umstrittene Toiletten-Regeln an Krefelder Schule: Schulaufsicht sorgt für Lockerung
Krefeld · Nach mehreren Medienberichten über die drastischen Maßnahmen hat es einen Vor-Ort-Termin an der Robert-Jungk-Gesamtschule in Krefeld gegeben. Jetzt gibt es Änderungen.
Die Regeln zum Toilettengang an der Robert-Jungk-Gesamtschule in Hüls sind entschärft. Die Schulaufsicht hat sich am Mittwoch vor Ort mit der Schulleitung getroffen, dabei die „Informationen zu der Regelung erörtert und konkretisiert“, teilte die Bezirksregierung Düsseldorf mit. Eltern, Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter seien danach entsprechend informiert worden.
Die Bezirksregierung war tätig geworden, nachdem die WZ, ebenso wie andere Medien, über die Regeln berichtet hatten, wonach Schüler laut Eltern sogar Atteste vorweisen wollten, wenn sie während der Unterrichtszeit die Toilette aufsuchen wollten. Diese Regel, von der die Bezirksregierung offenbar bis vor den Medienanfragen keine Kenntnis hatte, wurde von der Schulaufsicht jetzt gestrichen: „Für die Nutzung der Toiletten während der Unterrichtszeit ist kein gesundheitliches Attest notwendig oder vorgesehen“, teilte eine Sprecherin der Bezirksregierung am Donnerstag mit. Gleichwohl bleiben die Toilettenanlagen weiterhin während des Unterrichts abgesperrt. „Wenn eine Schülerin oder ein Schüler während der Unterrichtszeit zur Toilette muss, kann dafür im Sekretariat ein Schlüssel für die Toilettenräume abgeholt werden, der anschließend wieder dort abzugeben ist“, so die Sprecherin weiter. Geöffnet sind die Toiletten fortan vor und nach dem Unterricht, in den Fünf-Minuten-Pausen, in den beiden großen Pausen sowie während der Mittagspause – wohlgemerkt unter Lehreraufsicht, die immer nur fünf Schüler gleichzeitig in die Anlage lassen. Die jetzt kommunizierte Regelung gilt bis zu den Herbstferien. „Vor den Ferien haben Schülerinnen, Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Mitarbeitende der Schule die Möglichkeit, der Schulleitung Rückmeldung zu den Regelungen zu geben“, so die Sprecherin der Bezirksregierung.
Die Toilettenregelung war überhaupt erst notwendig geworden, weil die Gesamtschüler aus dem „stillen Örtchen“ einen Platz für Drogenhandel, Videodrehs und Vandalismus – unter anderem wurden Wasserkästen abgetreten – gemacht haben. Nach Angaben der Stadt mussten alleine in den vergangenen beiden Jahren rund 11 400 Euro für Reparaturmaßnahmen in den Toiletten der Robert-Jungk-Gesamtschule aufgebracht werden.