Unschuldig im Gefängnis - Prozess wegen Falschaussage

Krefeld. Weil ein Leverkusener ein halbes Jahr lang unschuldig im Gefängnis gesessen haben soll, müssen sich zwei Frauen und ein Mann wegen Falschaussage in Krefeld vor Gericht verantworten.

Sie hatten behauptet, dass der Leverkusener sie nach einem gemeinsamen Kneipenabend in der Wohnung eines der Angeklagten mit einer Pistole bedroht und ausgeraubt habe und mit 1250 Euro verschwunden sei. Beim Prozessauftakt am Donnerstag schwieg das Trio zu den Vorwürfen.

Der Beschuldigte saß von Juni bis Dezember 2010 in Untersuchungshaft. Erst als ihm vor dem Krefelder Landgericht der Prozess wegen schweren Raubes mit Waffen gemacht wurde, verstrickten sich die vermeintlichen Überfallopfer bei ihren Zeugenaussagen in Widersprüche. Das Gericht setzte den vermeintlichen Räuber auf freien Fuß und sprach ihm eine Haftentschädigung zu. Der 28-Jährige konnte am Donnerstag allerdings nicht gegen die Leute aussagen, die ihm nach Ansicht der Staatsanwaltschaft absichtlich so übel mitgespielt haben: Er sitzt bereits wegen neuer Tatvorwürfe wieder im Gefängnis.