Vertriebstrainer soll Finanzamt betrogen haben
61-Jähriger ist wegen Steuerhinterziehung von über 210 000 Euro angeklagt.
Krefeld. Über 210.000 Euro an Steuern soll ein 61-jähriger Krefelder hinterzogen haben. Dafür musste er sich am Dienstag vor dem Schöffengericht verantworten. Dort räumte er die Vorwürfe rundherum ein.
„Es ist so, wie es vorgetragen wurde“, sagte er nach Verlesung der mehrseitigen Anklage. Darin hat die Staatsanwaltschaft aufgedröselt, wie der selbstständige Handelsvertreter und Vertriebs-Trainer in den Jahren 2002 bis 2006 unvollständige Steuererklärungen über die Einkommens- und Umsatzsteuer abgegeben hat und 2007 sowie 2008 gar nichts mehr erklärt hat.
Der Mann sei bereits 2005 in eine finanzielle Schieflage geraten. Das habe vor allem familiäre Gründe gehabt, unter anderem seien seine Eltern schwer erkrankt. Da sei er froh um alles Geld gewesen. „Ich hatte drei oder vier Jahre nichts vom Finanzamt gehört und gehofft, dass sie mich vergessen haben.“
Damit hatte er sich in den langsamen, aber stetig mahlenden Mühlen der Behörde getäuscht. Heute ist er in der Privatinsolvenz. Als der Richter die einzelnen Jahre mit ihm durchging, kamen aber doch noch Posten in den Finanzunterlagen auf, die einer genaueren Nachprüfung bedürfen. Dafür müssen noch weitere Akten hinzugezogen werden. Bis dahin wird nicht weiter verhandelt.