Neue Folge Im Video-Podcast „KR65+“ spricht Margret Langner über ihre Kindheit in Krefeld

Krefeld · In der Serie anlässlich des Stadtjubiläums können Krefelder über 65 Jahre über ihre Kindheitserfahrungen in der Seidenstadt sprechen.

Mit „Kirche und Schutzengel Ende der 1940er“ ist die aktuelle Folge des Video-Formats „KR65+“ betitelt. Zu Gast ist die im Jahr 1939 geborene Margret Langner. Sie berichtet über das kirchliche Leben in der Josephkirche in Krefeld. „Damals gab es ja noch viel mehr Messdiener, als es heute der Fall ist“, berichtet die Seniorin. Besonders in Erinnerung ist ihr der Küster Kaiser geblieben. „Der hat immer traumhaft die Kirche und den Altar für hohe Feste, wie Weihnachten oder Ostern geschmückt“, erzählt die Krefelderin fasziniert. Die Blumenpracht mitsamt der 30 Messdienern würde bei Langner noch heute, wenn sie länger darüber nachdenkt, Gänsehaut auslösen. Ganz toll soll es damals gewesen sein. Die nahe Bindung zum Glauben zeigt sich nicht nur bei ihr, sondern auch ihre beiden Brüder waren der Kirche sehr zugetan. „Mein jüngerer und mein älterer Bruder waren Messdiener. Der Jüngere nahm das 150-prozentig ernst“, erzählt die Krefelderin. Einmal sollte ihr jüngerer Bruder, der gottgläubige Hans-Joseph, um 10 Uhr am Sonntag als Messdiener in der Kirche dienen, doch die Mutter hatte die Schlafzimmer unter dem Dach abgeschlossen und war bereits zur Kirche gegangen. Damit Hans-Joseph den Gottesdienst nicht verpasste, kletterte er vom Dachfenster in das gegenüberliegende Dachfenster auf der anderen Seite und ging von da aus schnell in die Kirche. „Der ist gut beschützt worden“, äußert sich die Seniorin zur waghalsigen Tat. Er habe sich dabei nichts gedacht. „Der war da vielleicht gerade einmal 14 und das waren ja drei Etagen.“ Im Erdgeschoss habe die Tante gewohnt, in der ersten Etage Langner mit Eltern und Großeltern, wie auch Onkel. „Da drüber wohnten noch zwei Fremde. Das war ja schon hoch genug.“ Das Haus würde noch heute so bestehen, wie damals. „Er hat sich einfach nichts dabei gedacht, aber er hat ja einen guten Schutzengel gehabt“, so Langner mit einem Lächeln im Gesicht.

(red)