Bauprojekt Viele Fragen zur Wilhelmshofallee

Nachbarn sehen Bauprojekt kritisch. Verwaltung: Alles regelkonform.

Foto: Andreas BIschof

Krefeld. Mit acht Kritikpunkten brachte René Radermacher, Anwohner der Wilhelmshofallee, die Bebauung des Grundstücks Hausnummer 186 in der Einwohnerfragstunde auf die Tagesordnung der Ratssitzung. Das Projekt ist umstritten: Auf dem Grundstück plant ein Investor den Bau von drei Mehrfamilienhäusern und zwei Einfamilienhäusern. Die alte Villa, die bisher dort stand, ist mittlerweile abgerissen. Zwei Nadel- und zwölf Laubbäume wurden gefällt. Ein Nachbar klagt gegen den positiven Bauvorbescheid.

Warum dürfe der Investor das Grundstück in der durch viel Grün und Bäume geprägten Nachbarschaft so massiv und trotz „fehlender Infrastruktur“ bebauen, und warum werden die einstimmigen Beschlüsse der Bezirksvertretung Ost, die das Vorhaben kritisch sieht, vom Stadtrat ignoriert, will Radermacher wissen.

Die Verwaltung verneint durchweg, dass gegen Vorschriften verstoßen wird. Die Aufhebung der Fluchtlinien — die dem Investor aus Sicht der Kritiker erst ermöglicht, die Häuser so anzuordnen — sei vollzogen worden, weil sich in der Vergangenheit sowieso niemand daran gehalten habe. Eine Notwendigkeit, die Planung oder das Verfahren zu korrigieren oder zu verändern, ergibt sich laut Verwaltung nirgends.

Ein weiterer Aspekt gibt einem anderen Nachbarn zu denken. Wie es sein könne, dass Bäume gefällt würden, obwohl die Baugenehmigung noch nicht erteilt sei, fragte er die Verwaltung. Theoretisch könne der Investor seinen Bauantrag ja jederzeit zurückziehen. Im Rahmen des Abrissantrags für das Haus sei die Fällung genehmigt worden, sagt die Stadt.

„Die Bäume sind weg, auch wenn das Gericht zu der Auffassung kommt, dass die Planung für das Grundstück zu massiv ist und Bäume hätten erhalten werden können“, sagt der Nachbar. Heute wird das Gericht zum Ortstermin erwartet. vlo