Von Kanälen, Brücken und Toiletten

In der Stadtverwaltung häufen sich die Fehler.

Eigentlich kann man das Wort „Toilette“ schon nicht mehr hören. Doch ganz abgesehen von dem Hin und Her auf dem Theaterplatz ist der Streit um den Standort des Häuschens ein erneuter Beweis dafür, dass sich in der Stadtverwaltung Missverständnisse, Fehler und Pannen häufen.

Die letzte Aufzählung an dieser Stelle ist noch gar nicht so lange her: Fehlüberweisung, unbearbeitete Aktenstapel, Vergabepannen. Nun kann man die Liste erweitern um besagtes Toilettenhäuschen, das nun für zusätzliches Geld wieder verschoben wird, aber auch um die marode Niepkuhlenbrücke.

Denn egal, ob die Stadt sie nicht ordentlich gewartet hat, oder ob der Hersteller gepfuscht hat - das (Steuer-)Geld ist futsch und eine neue Brücke wird die Stadtverwaltung nicht aus der privaten Schatulle finanzieren.

Das erinnert nun wieder an den Pfuschkanal unter der Hülser Straße, der ebenfalls vom Krefelder Bürger samt der Wiederherrichtung der Straße gezahlt werden muste, weil die zuständige Firma längst pleite war.

Das alles ist für sich genommen schon mehr als ärgerlich, aber erst recht in zeiten, wo die Stadt an anderer Stelle jeden Cent, den sie an kulturelle oder soziale Einrichtungen gibt, zweimal umdrehen muss.

Weitere solcher Pannen und Versäumnisse darf es nicht geben. Dafür müssen der Oberbürgermeister als Chef der Verwaltung und seine Spitzenbeamten gerade stehen, sonst sitzen sie an der falschen Stelle.

Doch auch die Politiker im Rat sind gefragt, denn die Verwaltung führt das aus, was sie beschließen. Statt politischen Geplänkels ist der Wille zur Verantwortung und klarer Ansage gefragt — gerade in Zeiten wechselnder Mehrheiten und einer schwächelnden Verwaltung.