Waffenbauer Schmeisser attackiert den Spiegel

Krefelder Firma sieht sich falsch dargestellt. Das Magazin kontert: „Die Firma hat nicht auf uns reagiert.“

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Krefeld. Die Krefelder Waffenschmiede Schumacher und Schmeisser geht in die Offensive. Nach dem Bericht im „Spiegel“ über umstrittene Sturmgewehr-Exporte äußert sich nun das Uerdinger Unternehmen: „Der Spiegel zeichnet ein völlig falsches Bild von uns“, so Inhaber Andreas Schumacher. Alle Vorgaben des für Waffenexporte zuständigen Bundeswirtschaftsministeriums sowie des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) seien erfüllt worden.

Das Bafa wollte sich auf Anfrage unserer Zeitung jedoch nicht dazu äußern. Zum einen würden Details der Prüfungen zum „Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen“ nicht genannt. Zum anderen äußere man sich nicht zu laufenden Verfahren. Die zuständige Staatsanwaltschaft Krefeld war am Dienstag für eine Stellungnahme allerdings nicht zu erreichen.

Laut Schumacher sei ein Abschlussbericht des Bundeskriminalamtes (BKA) vom 19. August zu der Erkenntnis gekommen, dass „von dritter Seite gestreute Verdachtsmomente als entkräftet“gelten. Das BKA, das im Auftrag der Staatsanwaltschaft Krefeld ermittle, habe diesem die Einstellung des Verfahrens empfohlen, sagt Schumacher. Das BKA wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern — mit Verweis auf das laufende Verfahren.

Zugleich erhebt das Unternehmen Anschuldigungen gegen den Spiegel: „Wir bedauern, dass der Spiegel uns nicht die Gelegenheit geboten hat, die scheinbaren Fragen zu klären.“ Zugleich schränkt Schumacher ein: „Das hätte allerdings vorausgesetzt, dass man uns die vermeintlichen Unterlagen vorlegt, auf die man sich stützen will, und das man uns und auch sich die Zeit zur Klärung gibt.“ Das Unternehmen hatte erwogen, rechtliche Schritte gegen den Spiegel zu prüfen. In der Stellungnahme vom Dienstag war davon aber nicht die Rede.

Der Spiegel weist die Vorwürfe gegenüber unserer Zeitung deutlich zurück. „Selbstverständlich haben wir den Firmen Schmeisser und Waffen Schumacher ausreichend Zeit eingeräumt, zu konkreten Fragen des Spiegel Stellung zu nehmen“, erklärt der Geschäftsführende Redakteur Rüdiger Ditz. Das Magazin habe den Firmen darüber hinaus in der vergangenen Woche zweimal eine Telefonkonferenz zu den im Raum stehenden Fragen angeboten. „Die Firmen haben darauf nicht reagiert. Über Quellen äußern wir uns prinzipiell nicht“, sagte Ditz.