Hauptbahnhof: Neuer Glanz für zwei Millionen Euro

Die Arbeiten an den Bahnsteigen sorgen aktuell für Irritationen bei einigen Fahrgästen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Was ist eigentlich am Krefelder Hauptbahnhof los? Die Frage steht vielen wartenden Bahngästen ins Gesicht geschrieben, denn seit einigen Wochen stehen sie auf den Bahnsteigen vor Baustellenabsperrungen. Die Antwort führt zurück ins Jahr 2008.

Damals startete die Bahn ihre zweite Modernisierungsoffensive, die zum Ziel hat, 117 kleinere und mittlere Bahnhöfe in NRW auf Vordermann zu bringen: neue Sitzmöglichkeiten, neue Beleuchtung, neuer Boden, neuer Glanz. Jetzt, im Jahr 2014, ist nun auch Krefeld an der Reihe und wird für zwei Millionen Euro kräftig aufpoliert. Das Land fördert die Maßnahme mit rund 1,4 Millionen Euro, Bund und Bahn übernehmen den Rest.

Bis der Bahnhof Ende 2015 dann sein neues Gesicht zeigt, heißt es für die Kunden zunächst einmal: zusammenrücken. Weil auf 185 Metern der Boden erneuert wird, steht an Gleis 1 sowie den Mittelbahnsteigen zu den Gleisen 2/3 und 4/5 zeitweise nur noch die Hälfte des Wartebereichs zur Verfügung. Dafür haben nicht alle Fahrgäste Verständnis. „Wenn überfüllte Züge einlaufen, wird es hier richtig eng. Das ist eine Katastrophe“, sagt Heinz Wilhelm Schaff.

An Gleis 2 halten aktuell gar keine Züge, was zu Irritationen führt. „Es hängt nirgendwo ausgeschildert, was gemacht wird und wo die Züge fahren. Das ist alles sehr unübersichtlich“, ärgert sich Barbara Eumes. An den Anzeigen läuft der Hinweis durch: Auf Ansagen achten. Die kommen jedoch nur in dosierter Menge, so dass es bei manchen zu Minuten der Unklarheit kommt, bis dann nebenan die Einfahrt des gewünschten Zuges bittere Gewissheit bringt.

Damit der Bahnbetrieb nicht allzu sehr gestört wird, schöpfen die Planer alle Möglichkeiten aus. „Nachtarbeiten können nicht ausgeschlossen werden“, sagt ein Bahnsprecher. Auch mit dem Einsatz modernster Baugeräte sei dabei Lärm nicht zu vermeiden.

Die Belohnung für die Wochen der Bauzäune klingt jedoch vielversprechend. Am Ende wird der Hauptbahnhof mit frischem Bodenbelag dastehen, an den Gleisen sollen neue Vitrinen und Sitzmöglichkeiten auf die Fahrgäste wartet. Zudem werden Beleuchtungsanlage und Lautsprecher ausgetauscht.

Wachsamen Bahngästen dürfte aufgefallen sein, dass sich in den ersten zwei Wochen der Arbeiten nicht viel getan hat. „Im Zuge der Arbeiten am Bahnsteig 1 sind Schäden an den Decken der Räumlichkeiten darunter aufgetreten“, erklärt ein Sprecher der Bahn. Ein Ingenieur musste sich die Sache ansehen — eine Zwangspause für die Arbeiten. Zunächst ist daher der Bahnsteig der Gleise 2/3 an der Reihe, bevor es in den Bereich der Gleise 4/5 geht. An Bahnsteig 1 geht’s erst 2015 weiter.