Wahlkampf 2020 Zahlreiche Wahlplakate in der Stadt zerstört

Krefeld · Die Krefelder Parteien beklagen eine zunehmende Zerstörung ihres Werbematerials, das sie aus eigener Tasche auch bezahlen.

Eines der zerstörten Wahlplakate auf der Hochstraße.

Foto: Carsten Ludwig

Runtergerissen, zertreten und verschmiert: In der heißen Wahlkampfphase sind am vergangenen Wochenende wieder zahlreiche Wahlplakate in der Innenstadt zerstört worden. Besonders betroffen sind die Grünen, Die Partei, Die Linke und zum Teil auch SPD, CDU und FDP. In den Wochen zuvor waren gezielt Plakate der AfD abgerissen worden. Ob Vandalismus oder politisch motiviert, ist eine Frage für den eingeschalteten Staatsschutz.

Die Beschädigung oder Zerstörung von Wahlplakaten gilt als Strafbestand (Straf­ge­setzbuch §303). Da die Täter aber selten auf frischer Tat erwischt werden, sehen die Parteien meist von einer Anzeige ab. „Dabei ist die Zerstörung spürbar mehr geworden“, erklärt Grünen-Parteichef Karsten Ludwig. Eine Beobachtung, die die SPD-Ortsvereine bestätigen.

Während bei der Polzei seit dem 1. September nur drei Anzeigen eingangen sind, wegen insgesamt 15 entwendeter Plakate der AfD, waren es in der Woche zuvor elf Anzeigen. Dabei wurden laut Polizei 14 Plakate beschädigt und 81 entwendet. Betroffen war davon überwiegend die AfD (81), dazu die CDU (7), Bündnis90/Die Grünen (3), Die Linke (2) und die SPD (2). Die Zahl zerstörter Plakate ist jedoch weitaus größer. Allein bei den Dreiecksständern der Grünen an 150 Standorten sind vor zwei Wochen laut Ludwig alle Befestigungsdrähte durchgeschnitten worden. Die SPD berichtet von zerrissenen Wahlflyern, die in Briefkästen landen. Um die Beseitigung der Schäden müssen sich die Parteien zeitnah selber kümmern.