Waldschadensbericht: Den Bäumen geht es besser
Lichtblicke gibt es vor allem bei den Buchen. Dagegen fällt die Verbesserung bei Eichen gering aus.
Krefeld. Vom Krefelder Wald gibt es gute Nachrichten: Der Anteil der Bäume ohne Schäden hat sich im vergangenen Jahr von 17 auf 31 Prozent erhöht. Anders sieht es NRW-weit aus: Dort sank der Anteil der gesunden Bäume von 34 auf 27 Prozent. Die Zahlen stammen aus dem jüngsten Waldschadensbericht, der am nächsten Dienstag im Umweltausschuss beraten wird.
„Ein Grund für die relativ gute Entwicklung ist, dass wir in Krefeld viele Buchen haben“, erläutert Stadtförster Arno Schönfeld-Simon. „Sie kommen mit den Gegebenheiten am besten klar.“ Der höhere Nadelholzanteil im Landeswald führt dazu, dass die Zahlen für NRW schlechter geworden sind. Stark geschädigt sind insbesondere viele Kiefern.
Krefelds Wälder bestehen fast ausschließlich aus Laubhölzern. Deren Anteil liegt bei 97 Prozent. Nur drei Prozent des Bestandes entfallen auf Nadelhölzer. Wie positiv die Entwicklung verläuft, zeigt der Vergleich mit 2011: Damals wiesen nur noch elf Prozent der Krefelder Bäume keine Schäden auf.
Arno Schönfeld-Simon, Stadtförster
Trotzdem gibt es auch hier Problemarten. Ganz oben auf der Liste stehen die Eichen, die knapp 20 Prozent des gesamten Baumbestandes ausmachen. „Eichen ohne Schäden haben wir überhaupt nicht mehr“, berichtet Schönfeld-Simon. Die Bäume leiden unter dem Befall von Eichenwicklern und Prachtkäfern.
25 Prozent der Krefelder Eichen weisen schwache Schäden auf, 75 Prozent sind schwer geschädigt. Die NRW-weiten Zahlen für diese Baumart sehen deutlich besser aus.
„Der milde Winter macht den Bäumen zusätzlich zu schaffen“, sagt der Stadtförster. „Die Erholungsphase fehlt, weil bei diesen Temperaturen viele Nähr- und Reservestoffe verbraucht werden.“ Geschwächte Bäume bieten laut Schönfeld-Simon eine perfekte Angriffsfläche für Schädlinge wie Hallimasch und Rübling.
Trotz der insgesamt positiven Bilanz sieht der Stadtförster keinen Grund zur Entwarnung. „Wir kalken die Böden seit 25 Jahren, aber zu einer generellen Trendumkehr hat das noch nicht geführt.“ Während sich Ökosysteme wie Flüsse relativ schnell regenerieren könnten, seien Wälder sehr träge.