Ausbildung für Dressurpferde in Traar

Weltklassereiterin Jennifer Hoffmann und ihr Mann Jürgen finden auf dem Gestüt der Familie Hüttner ideale Bedingungen vor.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Seit Oktober sind sie wieder in Deutschland. Jetzt starten Jennifer und Jürgen Hoffmann mit einem eigenen Spitzenpferd durch. Es handelt sich um den gekörten, also zur Zucht zugelassen, Rapp-Hengst Rubinio. Das erklärte Ziel ist die Teilnahme an der Sommer-Olympiade 2016 in Rio de Janeiro.

„Auf dem bekannten Trakehner-Gestüt Wiesenhof der Familie Hüttner in Traar besitzen wir optimale Trainingsbedingungen“, berichtet das Ehepaar. „Wir haben einen Stalltrakt gemietet. Dort stehen neben unseren Pferden Rubinio und Farinelli weitere zehn handverlesene, talentierte Dressurpferde, die wir ausbilden.“

Jennifer Hoffmann (40) ist gebürtige Amerikanerin und eine renommierte Spitzenreiterin. Sie nimmt seit Jahren erfolgreich an internationalen Turnieren in Nordamerika, Holland, Deutschland, Luxemburg und Schweden teil. Die für die USA startende Dressurreiterin war auch im jungen Jahr 2014 schon sehr erfolgreich. Jürgen Hoffmann: „Sie hat im Januar auf zwei Reitturnieren im niedersächsischen Ankum mit ihren Pferden insgesamt nicht weniger als zehn Grand-Prix-Platzierungen erreicht.“ Mit Rubinio habe sie beim Grand Prix auf Anhieb Platz zwei belegt. Das gibt Hoffnung für weitere gute Resultate.

Nach Stationen in Kalifornien, Westfalen und Österreich fühlt sich das Paar, dass sich in den USA kennengelernt hat, jetzt in Krefeld wohl, zumal Jürgen Hoffmann gebürtiger Krefelder ist. Mit den Pferden groß geworden ist Hoffmann im Stratumer Stall Siebenlinden. Als Grand-Prix-Trainer unterrichtet der 52-Jährige heute seine Frau und ist ebenfalls international tätig.

Um im amerikanischen Kader zu bleiben, steht die erfolgreiche Reiterin Jennifer Hoffmann mit den zuständigen Funktionären in stetem Kontakt. „So kommt auch Robert Jeffrey Dover, der US-amerikanische Dressurreiter und sechsfache Olympiateilnehmer, zu uns nach Krefeld“, berichtet sie. „In den vergangenen Jahren gehörte ich stets zum Kader, der sogenannten ,Long List‘.“

Doch vor der Teilnahme ist Training angesagt. Rubinio ist seit neun Jahren ein Familienmitglied. „Die Pferde sind halb Job, halb Leben“, sagt das Paar. „Wir haben mit dem jetzt elfjährigen Westfalen ein Spitzenpferd. Er liebt die Piaffe, bei der das Pferd eine trabartige Übung auf der Stelle zeigt.“ Seine Grundgangarten haben alle die sehr gute Note 9.

Jennifer Hoffmann: „Er ist ein lieber Hengst, cool und pflegeleicht.“ Zu der Frage, was er nicht gerne macht, fällt der Reiterin nichts ein. Nur eines: „Der Stall ist sein Wohnzimmer. Wenn wir ihm darin zu nahe kommen, kann er ganz böse gucken.“