Warnung vor dem toten Winkel

Stadt und Verkehrswacht setzen sich für Aufkleber auf Lastwagen ein. Krefeld ist Vorreiter.

Krefeld. Die Verkehrswacht hat in Krefeld die landesweite Kampagne „Vorsicht toter Winkel!“ gestartet, bei der Radfahrer vor rechts abbiegenden Fahrzeugen gewarnt werden.

Als Vorbild für viele andere Kommunen stattet die Krefeld die Busse ihrer Nahverkehrsflotte, die Fahrzeuge des Entsorgungsbetriebes sowie ihre Baufahrzeuge mit Aufklebern aus, die die Radfahrer vor dem toten Winkel warnen. Auch die Krefelder Spedition Bönders brachte solche Aufkleber an ihren Lkw an.

„Immer wieder kommt es zu Unfällen, bei denen rechts abbiegende Kraftfahrzeuge mit Radfahrern zusammenstoßen“, begründet der Präsident der Landesverkehrswacht, Heinz Hardt, den Hintergrund der Aktion. „Wir wollen daher die schwachen Verkehrsteilnehmer mit Warnpiktogrammen in der konkreten Verkehrssituation auf die Gefahr aufmerksam machen.“

Lebensgefährlich wird es für die Radler besonders dann, wenn es sich um nach rechts abbiegende Busse oder Lkw handelt. Oft ist bei diesen Unfällen der tote Winkel im Spiel, in dem Radfahrer und Fußgänger, die sich rechts neben den Fahrzeugen befinden, aus dem Sichtbereich der Fahrer verschwinden.

Bei der Verkehrswacht-Aktion werden an Großfahrzeugen wie Bussen und Lastwagen Aufkleber angebracht, die die Radfahrer warnen. Mit einem Heckaufkleber und der Mahnung „Sicher nur mit Abstand dahinter!“ sollen Biker davor abgehalten werden, in die Lücke zwischen Fahrzeug und Bordstein zu fahren und so in den toten Winkel zu geraten. „Lass mich vorbei. Ich seh’ dich nicht!“ lautet die Botschaft auf einem weiteren Aufkleber, der an der rechten Seite des „Brummis“angebracht wird.

„Ein Radfahrer ist immer in Gefahr, wenn er eine Straßenkreuzung oder Einmündung überquert, ohne sich vorher zu versichern, dass er auch von den motorisierten Verkehrsteilnehmern gesehen wird“, sagt Hardt. „Der Blickkontakt ist entscheidend!“ Oberbürgermeister Gregor Kathstede sieht in der Aktion einen weiteren wichtigen Baustein für mehr Verkehrssicherheit in Krefeld.

Krefelds Polizeipräsident Rainer Furth weiß: „Leider sind Radfahrer in Krefeld besonders gefährdet. Mit 341 verletzten Radfahrern lag diese Gruppe in 2012 deutlich an der Spitze, noch vor den Autofahrern mit 294 Verletzten. Wir hatten in der Vergangenheit auch Unfälle, bei denen Senioren in den Toten Winkel eines Lkw gerieten.“