Was tun gegen das Zittern?

Zum heutigen Welt-Parkinson-Tag spricht ein Mediziner über die Krankheit. Von der sind nicht nur Ältere, sondern auch Jüngere betroffen.

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Das Parkinson-Syndrom gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems und trifft vorwiegend ältere Menschen, ungefähr ab dem Rentenalter. Es gibt aber auch Ausreißer, wie Privatdozent Hans-Jürgen von Giesen, Leiter des Regionalzentrums im Kompetenznetz Parkinson am Alexianer-Krankenhaus, zu berichten weiß: „Ein Leistungsschwimmer war sogar schon mit 42 Jahren erkrankt. Das erste Symptom, eine Steifigkeit des Rumpfes, trat vor zehn Jahren auf. Durch gute Medikamente und eine umfassende Behandlung kann er weiterhin seinen Beruf ausüben, was besonders für junge Menschen wichtig ist.“

Es seien meist langsam fortschreitende, erbliche oder sporadisch auftretende Erkrankungen des Nervensystems. Männer und Frauen seien von einem Parkinson-Syndrom etwa gleich häufig betroffen. Die Erkrankung wird umgangssprachlich auch als „Schüttellähmung“ bezeichnet. Charakterisieren mehrere Krankheitszeichen (Symptome) ein Erkrankungsbild, spricht man von einem Syndrom. Beim Parkinson-Syndrom umfassen diese Symptome eine Verlangsamung der Bewegungen, eine Muskelsteifigkeit, ein Zittern und eine gestörte Haltungsstabilität.

„Aber auch ein nachlassender Geschmacks- oder Geruchssinn sowie Verstopfung über einen längeren Zeitraum hinweg sind Warnsignale für den Neurologen.“ Parkinson passiere, findet der Mediziner. „Es gibt keine Heilung. Aber wir können die Symptome lindern und den Patienten beweglich halten. Er kann eine Lebenserwartung haben, die der eines Gesunden entspricht.“ Ziele im Regionalzentrum sind unter anderem eine ambulante statt einer stationären Betreuung und damit verbunden die Vermeidung unnötiger Krankenhauseinweisungen. Die Vermeidung von Doppeluntersuchungen und die verbesserte Betreuung von Angehörigen. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium sei es ratsam, den Patienten, wenn er medikamentös neu eingestellt werden müsse, stationär zu behandeln. Denn das sei eine filigrane Tätigkeit.

Giesen spricht aber auch die Behandlungsmethode durch den Hirnschrittmacher, der tiefen Hirnstimulation, an. „Hierdurch werden die Patienten extrem beweglich und sparen 70 bis 80 Prozent der Medikamente ein. Wir arbeiten dabei mit den Uni-Kliniken in Düsseldorf und Köln zusammen, die das Verfahren durchführen. In Krefeld führen wir eine Schrittmacher-Sprechstunde durch.“

Über den heutigen Welt-Parkinson-Tag sagt Giesen: „Wir brauchen diesen Tag, weil die neurodegenerativen Krankheiten zunehmen.“ So würden viele über das Thema informiert und aufmerksam auf die Krankheit gemacht.