Besondere Aktion bis 16. November Mit Briefen anderen eine Freude machen
Krefeld · Maike Breidbach ist eine von vier Initiatoren von „Brief ins Blaue“. Die Idee dahinter: Fremde Menschen schreiben einander liebe Worte.
Der Blick in den Briefkasten kann ernüchternd sein – zum Beispiel, wenn nur Werbung drin liegt oder nur Rechnungen. Was aber wäre, wenn im eigenen Briefkasten plötzlich ein Brief von einem bislang unbekannten Absender gefunden wird? Ein Brief, in dem ganz liebe Worte stehen oder gar ein Gedicht? Diesen magischen Moment wollen vier junge Menschen am Niederrhein kreieren, haben deshalb die Aktion „#BriefinsBlaue“ ins Leben gerufen. Die Idee: Jeder Teilnehmer schreibt einer fremden Person einen Brief und erhält im Gegenzug selbst einen Brief von einer unbekannten Person.
Maike Breidbach aus Krefeld ist eine der Ideengeber hinter der Aktion, die ihren Ursprung schon vor vier Jahren, zu Beginn der Corona-Zeit, hatte. Gemeinsam mit Lena Stevens, Katharina Weber und Felix Herfs, allesamt studierte Kulturpädagogen, entstand damals das Projekt, das als oberstes Ziel hat, Menschen miteinander zu verbinden, in den Austausch zu bringen. Bei der Premiere 2020 hätten schon mehr als 100 Personen mitgemacht, ebenso bei der zweiten Auflage zwei Jahre später.
Auch digital wird
die Aktion sehr gelobt
In diesem Jahr wird die Aktion wohl etwas größer ausfallen. „Wir haben schon mehr als 70 Anmeldungen nach drei Tagen“, berichtet Breidbach stolz. Wer mitmachen will, kann sich unter Angabe des Namens und der Adresse noch bis zum 16. November im Internet registrieren. „Und ab dem 17. November anderen Menschen eine Freude machen“, sagt die 28-Jährige, die selbst natürlich auch wieder einen Brief schreiben wird. Breidbach hat positive Erfahrungen mit „#BriefinsBlaue“ gemacht, blickt aber auch etwas traurig auf ihre erste Teilnahme. „Ich habe damals einen Brief mit einem Gedicht über Pflanzen erhalten. In dem Brief waren außerdem Samen, die ich hätte pflanzen können“, berichtet die Krefelderin. Gerne hätte die Absenderin auch eine Antwort erhalten. „Doch mein Brief an sie kam nie an, wurde stattdessen zurückgeschickt.“ Den Antwortbrief habe sie noch heute. Er dient auch als Erinnerung daran, dass sich die angehende Radiomoderatorin noch selbst registrieren muss, um auch in den Genuss des schriftlichen Austauschs zu kommen. „Gerade in die dunklere Jahreszeit, in der man es sich zu Hause gemütlich macht, passt die Aktion ganz gut rein“, findet Breidbach.
Der Kreativität sind übrigens keine Grenzen gesetzt: Ob Brief, Postkarte oder auch nur ein Bild – die Geste zählt. „Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich aus den ersten Kontakten ja auch eine Brieffreundschaft“, sagt Breidbach. Das wäre dann die Krönung der Aktion, die trotz des digitalen Zeitalters offenbar viel Anklang findet – auch in den Sozialen Netzwerken selbst, in denen die Initiatoren das Projekt selbst beworben haben. Die Kommentatoren sind sich einig: „Schöne Idee.“