Die Wirtschaft zeigt sich
Knapp 2000 Krefelder waren beim „Tag der offenen Unternehmen“ gezielt unterwegs.
Krefeld. Das war ein kleiner Volkswandertag der Krefelder Wirtschaft: Knapp 2000 Krefelder haben sich am "Tag der offenen Unternehmen" aufgemacht, um sich in 28 Firmen und Verwaltungen umzusehen. Die Zielgruppe wurde auch erreicht: Überwiegend kamen Schüler mit ihren Eltern, um sich nach Ausbildungsmöglichkeiten zu erkundigen, manche bereits mit Bewerbungsunterlagen unterm Arm.
Das Echo der Unternehmen reicht von euphorisch bis enttäuscht: Fluitronics in Fichtenhain war von fünf Dutzend Besuchern positiv überrascht. Bei Caergill meinte man, es hätten mehr als gut 50 sein können. Der große Bauunternehmer Rosteck & Pesch wollte auf einer Baustelle den Beruf des Betonbauers vorführen, lockte aber damit keinen Interessenten. "Wer kam, hatte gezieltes Interesse," stellte Ulrich Cloos aus dem Büro des Oberbürgermeisters einer der Mitorganisatoren des Tages, fest.
Die Akteure von Stadt, Industrie- und Handelskammer, Unternehmerschaft, Wirtschaftsförderung. Handwerkerschaft und Arbeitsagentur wollen in den nächsten Tagen Resümee ziehen. Sie haben an die Besucher "Feedback"-Bögen verteilt. Wer antwortet, kann eine von 20 Kinokarten gewinnen. Und die Einschätzung der teilnehmenden Firmen fließt auch in die Überlegungen ein, wie der Tag im nächsten Jahr ablaufen kann.
Der öffentliche Dienst zieht offenbar immer: Die Arbeitsagentur hatte den Slogan "Mach’s öffentlich" ausgegeben und präsentierte Berufe von der Bundespolizei über Zoll, Bundeswehr, Justiz bis Finanzamt. Vorführungen wie die der Rauschgift-Spürhunde haben großes Interesse gefunden. "Rund 200 Besucher waren da, meist Schüler mit Eltern, wir waren zufrieden," sagt Anja Knoblich von der Agentur.
Vor dem Rathaus hatten sich die Feuerwehr mit Gerät und einem demolierten Auto aufgebaut, den die Retter zerschnitten. Drinnen fanden die knapp 400 Besucher Informationen über die allgemeine Verwaltung und das Angebot des Botanischen Gartens. Auf dem Grün am Westwall hatten Straßenbauer und Forstwirte ihre Vorführungen.
An den Tag hat sich auch eine neue Arbeitsvermittlung aus Mönchengladbach angeschlossen. Sie machte mit einem Stand beim Rennen auf der Galopprennbahn auf ihre gezielte Vermittlung von Einwanderern aufmerksam.
Die Idee zur Aktion hatte Dieter Porschen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, aus Brandenburg mitgebracht: "Da hatte die Initiative eine gigantische Resonanz." Er sieht den Tag auch als positives Signal für den Wirtschafts-Standort Krefeld an und hofft, dass die Aktion im nächsten Jahr über Krefeld hinaus den ganzen Niederrhein erfasst. Und Marc Peters, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, rechnet damit dass der Tag eine feste Grüße im Krefelder Jahreskalender wird.