Wirtschaft Siempelkamp zieht positive Bilanz
Volle Auftragsbücher und Millionen-Investitionen.
Krefeld. Hans W. Fechner, Sprecher der Geschäftsführung von Siempelkamp, hat gestern im Industrieclub Düsseldorf eine positive Unternehmensbilanz für 2014 gezogen: Der Auftragseingang der Gruppe stieg um 5,5 Prozent auf 621 Millionen Euro. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, die Werke bis weit ins nächste Jahr ausgelastet. Mit 17 Millionen Euro investierte das Unternehmen vor allem in einen neuen Produktionsstandort in China sowie in den Ausbau bestehender Werke in Tschechien und Lünen. „Wer international mitspielen will, muss in China dabei sein“, so Fechner.
Mit Stolz berichtet Fechner über die Paradedisziplin, den Maschinen- und Anlagenbau. Der boomt, weil Siempelkamp dank seiner Investitionen und Innovationen stets Anschluss hält und Absatzerfolge in Russland, Südamerika und Asien verzeichnet. Ergebnis: Das Unternehmen ist Weltmarktführer bei Pressen und bei Fertigungsanlagen für Holzwerkstoffe sowie bei Gesenkschmiedepressen für die Metallumformung.
Nicht minder zufrieden ist der Geschäftsführer mit der traditionellen Gusstechnik. „Wir sind die einzige Handformgießerei in Europa, die Geld verdient.“ Und das, obwohl dieses Segment mit Widrigkeiten wie Überkapazitäten, steigenden Rohstoffkosten und massiven Preisrückgängen kämpft.
Das dritte Standbein wird gerade völlig neu strukturiert. Vor dem Hintergrund der Energiewende hat das Unternehmen seine ehemalige Nukleartechnik in den Zukunftsbereich „Engineering und Service“ überführt, und zwar ohne Einbußen. Die neue Siempelkamp Ingenieur- und Servicegesellschaft mit Sitz in Krefeld hat ihre Aktivitäten in zwei Tochtergesellschaften gebündelt - in die Behältertechnik (SBT) in Mülheim und die NIS Ingenieurgesellschaft in Alzenau. SBT stellt pro Jahr mehr als 40 Castor-Behälter für Brennelementtransporte her, die Unternehmensberatung NIS stellt das Wissen für den Rückbau von Kernkraftwerken bereit.