Energiewende Siempelkamp stellt sich neu auf

Das Unternehmen will sich in Zukunft vor allem um den Rückbau der ausgedienten Kernkraftwerke kümmern.

Foto: Siempelkamp

Krefeld. Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie ist politisch gewollt und irreversibel. Ein Punkt, den alle Firmen rund um die Energieerzeugung durch Atomkraft anerkennen müssen, sagt Siempelkamp-Geschäftsführer Hans W. Fechner: „Wir werden uns vor diesem Hintergrund neu aufstellen.“

Man werde den Ausstieg aus der Kernenergie und die Energiewende mit der Ingenieurkompetenz des Unternehmens begleiten und auch in Zukunft Service-Leistungen insbesondere für den Rückbau der ausgedienten Kernkraftwerke zur Verfügung stellen, sagt Fechner zur neuen Strategie.

Mit der zum 1. Januar 2015 gegründeten Siempelkamp Behältertechnik GmbH (SBT) wird Siempelkamp in Zukunft den Bedarf an Castor-Behälterkörpern decken, die von der Gesellschaft für nukleare Sicherheit (GNS) benötigt werden. Aktuell stellt die SBT rund 40 dieser Großbehälterkörper pro Jahr her.

Im Rahmen der Rückbauaktivitäten der nächsten Jahre werden darüber hinaus Mosaik- und Guss-Container benötigt — ebenfalls für den Kunden GNS. „Wir gehen davon aus, dass die SBT am Standort Mülheim noch einige Jahre Behälterkörper produzieren muss, um den Bedarf der GNS zu decken“, sagt Wolfgang Steinwarz, Geschäftsführer der SBT.

Das zweite Standbein im Rahmen der neuen Strategie ist die Siempelkamp NIS Ingenieurgesellschaft in Alzenau. Dort soll das Know-how gebündelt werden, um in den nächsten Jahren den Ausstieg aus der Kernenergie und die Energiewende zu begleiten. „Durch den Rückbau der Reaktordruckbehälter zweier ausgedienter Druckwasserreaktoren in den USA haben wir uns beste Voraussetzungen erarbeitet, um die geplanten Rückbauaktivitäten in Deutschland qualifiziert zu unterstützen“, sagt NIS-Geschäftsführer Aldo Weber.

SBT und NIS sind die beiden wesentlichen Tochterunternehmen der neu aufgestellten Siempelkamp Ingenieur- und Servicegesellschaft, mit der die Energiewende begleitet werden soll. „Auch in Zukunft werden wir natürlich in Einzelfällen Spezial-Maschinen liefern: Nach wie vor kann man zum Beispiel eine Brennelement-Lademaschine kaufen oder eine Schraubenspannvorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Reaktordruckbehälters“, so Fechner: „Unsere Zukunft liegt jedoch in der ingenieurtechnischen Begleitung des Rückbaus“. Red