Tipps ebnen den Weg zur Ausbildungsstelle
IHK-Projekt: „Matcher“ bringen Lehrstellen-Suchende und Unternehmen zusammen.
Krefeld. Die Chance auf eine Ausbildungsstelle ist im Bereich der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein momentan sehr gut. Derzeit stehen dort rund 260 gemeldeten Ausbildungsangeboten etwa 180 Ausbildungssuchende gegenüber. "Es geht weniger darum, neue Ausbildungsplätze zu akquirieren", sagt Arnd Thierfelder, stellvertretender IHK-Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung. Vielmehr wolle man den optimalen Kandidaten an ein Unternehmen vermitteln. Das soll mit den seit 2004 laufenden Projekt "Matching" umgesetzt werden. Bei "Matching" handelt es sich um ein Projekt zur Besetzung offener Lehrstellen. Dafür gehen IHK-Mitarbeiter in Unternehmen, wo sie die Voraussetzungen für eine Ausbildung ausloten. Gleichzeitig sprechen sie mit Jugendlichen über deren Berufswünsche und Fähigkeiten. Gibt es Übereinstimmungen, werden der Jugendliche und der Betrieb zusammengebracht. Bei der IHK Mittlerer Niederrhein kümmern sich derzeit drei Matcher um diese Vermittlung.Gestern trafen nun Unternehmer und Ausbildungskandidaten erstmals direkt zu einem Kennenlern-Gespräch aufeinander. Tania Wolff, Stefan Pollok und Christoph Rochow, alle von der Gemeinschaft Junger Unternehmer, sprachen mit sechs Jugendlichen über ihre Ausbildung. Die Unternehmer gaben den Jugendlichen Tipps und hilfreiche Hinweise für eine erfolgreiche Bewerbung. Dabei offenbarten sich den jungen Unternehmern Stärken und auch Schwächen. Ihre Gesprächspartner seien in Sachen Berufswahl oft orientierungslos. "Die Leute bewerben sich für irgendetwas Kaufmännisches", nennt Rochow ein Beispiel. Es fehle ihnen aber eine konkrete Vorstellung oder ein Ziel. Es werde auch nicht bei der Bewerbung erwähnt, weswegen sie sich ausgerechnet bei diesem oder jenem Unternehmen bewerben. "Ein Satz reicht dabei schon." Vielen fehle die Motivation und das Selbstbewusstsein. Bei den Bewerbungen ließen einige außerdem wichtige Details aus wie absolvierte Praktika oder den Besitz des Führerscheins.
Falls Jugendliche zurzeit dennoch keinen Ausbildungsplatz erhalten haben, sollten sie über ein Praktikum oder Maßnahmen wie Einstiegsqualifizierungen (EQJ) das Jahr bis zur nächsten Bewerbungsrunde überbrücken. Manchmal führt schon das zum Ausbildungsplatz.