Burg Linn „Ich war ja der einzige Deutsche, der Fantasy geschrieben hat“
Krefeld · Wolfgang Hohlbein sprach bei einer Lesung auf Burg Linn auch über die Anfänge seiner Karriere. 45 Millionen Bücher hat er bereits verkauft.
Wer auf Hexen, Engel und Fabelwesen steht, der kommt an Wolfgang Hohlbein nicht vorbei. Deutschlands erfolgreichster Fantasy- und Science-Fiction-Autor hat in 30 Jahren mehr als 200 Bücher geschrieben – und ihm gehen die Ideen nicht aus. Gerade ist der zweite Band seiner Armageddon-Trilogie erschienen, in der die Hauptfigur Beka in einem Weltuntergangsszenario gegen Engel und Inquisitoren kämpft. Beim dritten Abend der Lesereihe „Verwunschene Nacht“ auf der Linner Burg begeistert der vom Niederrhein stammende Autor die knapp 120 Besucher allerdings mit Auszüge aus dem ersten Teil.
Als Veranstaltungsort bieten Burg und Rittersaal dabei die richtige Atmosphäre, was auch dem Autor gut gefällt. „Ich liebe Burgen“, so Hohlbein, der sich besonders für die Zeit der Kreuzzüge interessiert. „Den kleinen Jungen, der früher Ritter gespielt hat, gibt es immer noch in mir.“ Als Kind entwickelt sich auch schon der Wunsch, später einmal Schriftsteller zu werden. Zunächst macht der heute 66-Jährige aber eine Ausbildung zum Industriekaufmann und verfasst nebenbei Kurzgeschichten. Bevor er mit Ende Zwanzig gemeinsam mit seiner Frau Heike seinen ersten Roman „Märchenmond“ schreibt und veröffentlicht. „Ich hatte unglaubliches Glück, als ich angefangen habe“, so Hohlbein. „Ich war der einzige Deutsche, der Fantasy geschrieben hat.“ Bis heute hat Wolfgang Hohlbein mehr als 45 Millionen Exemplare seiner Bücher verkauft und ist damit der erfolgreichste deutsche Fantasy- und Science-Fiction Schriftsteller. Besonders beliebt sind seine Bücher in Europa und Asien.
Ideengeberin für seine Bestseller ist oft seine Frau. Er selbst mache aus den Ideen dann die Geschichten: „Ich schreibe einfach drauf los und erschaffe Welten. Manchmal weiß ich das Ende schon vorher, oftmals geht das Buch doch ganz anders aus.“
Vor allem schreibt Hohlbein schnell. Zehn bis zwölf Seiten pro Tag und oft die ganze Nacht durch. Geschrieben wird am liebsten per Hand – mittlerweile mit einem Digital-Pen. „Meine handschriftlichen Manuskripte sind wie ein Tagebuch. Die würde ich nie jemandem zeigen“, verrät der Schriftsteller. Die später daraus gedruckten Bücher dürften aber gerne so viele Menschen wie möglich kaufen und lesen, sagt der Autor augenzwinkernd. Trotz seines großen Erfolgs ist der Schriftsteller auf dem Boden geblieben. „Mein Leben ist eigentlich sehr unaufgeregt“, so Hohlbein.
„Schreiben war immer mein Hobby, und so ist das heute noch. Das mache ich am liebsten.“ Die bescheidene Art kommt auch bei den Besuchern der Lesung gut an. „Ich war acht Jahre, als ich mit Elfentanz den ersten Roman von Wolfgang Hohlbein gelesen habe“, erzählt Zuschauer Axel Niebergall. „Ich habe fast alles gelesen, was er geschrieben hat.“ Immer noch begeistert ist auch nach vielen Jahren Fan-Treue Leser Gustav Reuter. „Ich habe 200 Bücher von Herrn Hohlbein. Er schreibt so bildlich und detailgetreu, beim Lesen fühlt es sich an, als wenn man in seinen Büchern lebt.“ Weitere Informationen zum Autor: