Wirtschaft Technologie-Campus entsteht für 100 Millionen Euro
Krefeld · Der Projektentwickler Landmarken AG hat dem Evonik-Konzern ein 40 000 Quadratmeter großes Grundstück abgekauft. Hunderte Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.
Auf einem 44 000 Quadratmeter großen Grundstück im Bereich Untergath/Bäkerpfad entsteht in den kommenden Jahren ein Innovations- und Technologiecampus. Hunderte Arbeitsplätze sollen hier geschaffen werden. Der Projektentwickler Landmarken AG hat angekündigt, in den nächsten Jahren 100 Millionen Euro in den Standort zu investieren.
Der Evonik-Konzern mit Krefelder Sitz am Bäkerpfad hat das Grundstück an Landmarken verkauft. „Unser Ziel war es, eine Entwicklung des Standortes für die Zukunft zu erreichen“, sagt Armin Reimann, Standortleiter von Evonik. Das Konzept des Projektentwicklers mit seiner Mischung aus Innovation, wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung habe „stark überzeugt“.
Flächen für Start-ups, Werkstätten und Labore
Das Grundstück liegt am westlichen Rand des Werksgeländes im Ortsteil Dießem. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung (die nächste Straßenbahnhaltestelle ist nur wenige Gehminuten entfernt, die Autobahn schnell erreichbar) und der Nähe zur Hochschule Niederrhein eigne sich die Fläche hervorragend für einen Innovationscampus.
Das Areal soll in drei eigenständige Bereiche aufgeteilt werden. In einem davon liegen die Bestandsgebäude der Evonik – so unter anderem das Kasinogebäude, das der Konzern für die weitere Nutzung anmietet. Im nördlichen und südlichen Bereich des Grundstücks sollen Start-up-Unternehmen, Werkstätten und Werkhallen, moderne Büro- und Laborflächen, Seminarräume für die Hochschule, ein Kongresszentrum, Kita und Gastronomie angesiedelt werden. Auch E-Mobilität, Bikesharing, Grünflächen und ein Fitnessbereich gehören zum Nutzungskonzept.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Lehre und Industrie im Campusbereich hebt Norbert Hermanns, Vorstandsvorsitzender der Landmarken AG, hervor. Und Professor Hans-Henning von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, ist sich sicher, dass Krefeld als Wissenschaftsstandort mit diesem Projekt stärker als bisher wahrgenommen wird.
Die eigenen Ausbaupläne der Hochschule für den Fachbereich Chemie im Westen Krefelds an den Gebäuden der ehemaligen Textilingenieurschule am Frankenring müsse man vor diesem Hintergrund nochmals überdenken, so von Grünberg. Denn auf dem Innovationscampus in unmittelbarer Nähe zur Hochschule könnten Forschung und Industrie zusammentreffen, könnten Studenten einen direkten Zugang zu den Laboren bekommen. „Wir werden mit ihnen zusammenarbeiten“, kündigt der Hochschul-Präsident an die Adresse von Landmarken an.
Ein „Nährboden für
kreative Köpfe“
Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer freut sich, dass hier der „Nährboden für kreative Köpfe“ bereitet wird. Mit solchen Projekten werbe die Stadt auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo-Real in München – „und diese Anstrengungen zahlen sich aus“. Das Millionen-Projekt wird offenkundig in rekordverdächtiger Zeit umgesetzt: Erst 2017 hatte es nach Angaben von Wirtschaftsförderer Eckart Preen erste Gespräche gegeben. Und schon „in ein bis zwei Jahren werden sich die ersten Kräne drehen“, zeigt sich Norbert Hermanns überzeugt. Die baurechtlichen Vorbedingungen seien dafür in Teilen schon vorhanden.
In Krefeld sieht Hermanns großes Entwicklungspotenzial, deshalb habe man sich hier erstmals engagiert. Und das Konzept scheint gut anzukommen: Es gebe bereits schon konkrete Gespräche mit potenziellen Nutzern, berichtet der Landmarken-Vorstand. Und auch Eckart Preen berichtet von einem Unternehmen aus Übersee, dessen Vertreter großes Interesse an dem Projekt gezeigt hätten. Für Preen ist das Projekt „ein Meilenstein“ für die Stadt Krefeld.