Würde und Respekt für schwerkranke Menschen

Beim Palliativtag geht es Fragen wie Patientenverfügung oder aktive Sterbehilfe.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Schwerstkranke und Sterbende haben Angst vor Einsamkeit, Abhängigkeit, Persönlichkeitsverlust und Schmerzen. Sie möchten bis zum Ende Geborgenheit, Fürsorge, Würde, Respekt und Selbstbestimmtheit erfahren. „Wir haben in Krefeld seit 2005 ein vorbildlich funktionierendes Palliativ-Netzwerk“, sagt Thomas Frieling, Vorsitzender des Vereins für Tumor- und Palliativmedizin linker Niederrhein. Ein Palliativtag, der alle im Netzwerk integrierten Gruppen zu einem intensiven Gedanken- und Wissensaustausch an einen Tisch holt, ist für den Helios-Chefarzt nur „die logische Konsequenz“.

Der 1. Krefelder Palliativtag findet am Samstag, 24. Januar, mit kompetenten Referenten statt. Die Veranstaltung richtet sich an Pflegende, Ärzte, ehrenamtlich in der Palliativ-Medizin und der Hospiz-Arbeit tätige sowie alle interessierte Menschen. „Das Programm berücksichtigt lokale Aspekte, verknüpft sie mit neuen überregionalen Entwicklungen in der Palliativ-Medizin und dient der Fortbildung“, so Frieling weiter.

Der Tag beginnt mit einem Grundlagen-Vortrag von Klaus Becker, Vorstand Hospizstiftung, über „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“. „Es ist wichtig, dass die Pflegenden die Wünsche der Patienten kennen und berücksichtigen“, sagt Karin Meincke, Vorsitzende der Hospiz-Stiftung. Danach behandelt Lehrstuhlinhaber Ralf-Joachim Schulz die Verbindungen zwischen Geriatrie und Palliativmedizin. „Viele Alterserkrankungen sind mit chronischen Schmerzen verbunden. Die Palliativmedizin kann helfen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität des alten Menschen zu steigern“, erklärt Frieling.

Die neue Leitlinie der Palliativmedizin ist das Thema des Kölner Professors Raymond Voltz. Hospiz-Leiterin Brigitte Schwarz und Koordinatorin Britta Riedel berichten über die Hospiz-Versorgung in Krefeld. Die „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ stellen Ruth Zipfel, Pflegedienstleitung ambulanter Dienste der Caritas, und der Palliativmediziner Ralf Brandstetter vor. Über die „Spezialisierte stationäre Palliativversorgung“ informieren die Helios-Oberärzte Claudia Kudlek und Thomas Kramer. Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Braucht unsere Gesellschaft die aktive Sterbehilfe?“, zu der auch der Aachener Weihbischof Johannes Bündgens seine Teilnahme zugesagt hat. Moderatorin ist Nancy Gasper, die neue Leiterin des Stups-Kinderzentrums.