WZ-Projekt: Schulklasse geht auf Spurensuche — 70 Jahre danach
27 Schüler der Jahrgangsstufe 9 des MSM-Gymnasiums beschäftigen sich mit dem Angriff auf Krefeld.
Krefeld. Sie sind fit im Internet, hören coole Hits, kleiden sich nach den neuesten modischen Trends — und sind bereit für eine Zeitreise in die Krefelder Geschichte. 22 Schülerinnen und fünf Schüler der Jahrgangsstufe 9 am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium wollen wissen, wie es aussah in den Tagen rund um den 22. Juni 1943 — und besonders in der Nacht, in der Krefeld unterging. Eine Nacht, in der 700 britische Flugzeuge in rund zwei Stunden über 2000 Tonnen Bomben abwarfen und die Stadt damit größtenteils zerstörten. Eine Nacht, in der es über 1000 Tote in der Zivilbevölkerung gab und das Ende des Krieges noch nicht absehbar war.
Die Kenntnisse rund um den 22. Juni 1943 unter den 27 Jugendlichen sind gleich Null. Sie haben kaum Großeltern, die damals alt genug waren, um die Ereignisse bewusst mitzuerleben und davon zu berichten. Oder die Familien der Schüler sind später nach Krefeld gezogen.
So bleiben erst einmal viele Fragen. Eigentlich zu viele für eine Schulstunde. Was erinnert heute noch an den Zweiten Weltkrieg in Krefeld? Svenja kennt eine Gedenktafel, Felix weiß von einem Bunker am Marienplatz und Michelle erinnert sich an den Stolperstein, der in den Bürgersteig eingelassen wurde.
Aber was ist eine Bombe? Die Schüler kennen Fernsehbilder aus dem Irak oder Syrien, wissen um die Kraft und die Folgen einer Detonation. Es gibt Sirenen, die warnen vor Unglücksfällen. Aber vor Bomben? Natürlich gibt es vor Bomben Schutz. Aber wie ist das in einem Bunker?
Chaymae ist die erste, die von den Menschen redet, die durch die Ereignisse traumatische Erinnerungen haben müssen. Die WZ will die Zeitzeugen mit den Schülern zusammenbringen. Sunna ist sich sicher, dass solche Menschen ganz vorsichtig befragt werden müssen. Der Geschichtskurs überlegt deshalb, ob es alle 27 Schüler sein müssen oder ein ausgewähltes Team. Die Suche nach Zeitzeugen beginnt. -aa-