A-Gang: Lauer liebt kräftige Farben
Zunächst hat er die Internetseite des Atelier-Rundgangs betreut. Jetzt zeigt er auch seine Arbeiten.
Krefeld. Man könnte ihn den Designer des A-Gangs nennen. Seit Jahren gestaltet Michael Lauer die Plakate und den Internetauftritt des beliebten Atelier-Rundganges. Seit Künstlerkollege Ralph Matthis ihn 1999 fragte, ob er Lust hätte, beim A-Gang mitzumachen, ist der Wahlkrefelder dabei.
Bereits in den 80er Jahren verschlug es den gebürtigen Dortmunder vom Ruhrgebiet an den Niederrhein, an der hiesigen Hochschule studierte er Design. 1993 machte Lauer sich selbständig und gründete die „Design-Factory“ an der Kuhleshütte, wo er bis heute sein Atelier hat.
Lauer liebt kräftige Farben und malt ausschließlich mit Acryl. Auf einen Stil möchte er sich nicht festlegen, doch er bevorzugt eindeutig die abstrakte Malerei. „Das ermöglicht mir eine größtmögliche Freiheit“, sagt der Künstler, der ein großer Bewunderer von Gerhard Richter ist. Immer wieder setzt er Spachtel ein, um vielfältige Strukturen in die Farbflächen einzuarbeiten. Konstruktion und Dekonstruktion ist dabei wesentliches Prinzip.
Eine ganz neue Serie von vier Bildern zeigt knalliges Rot neben Weiß, Blau und Schwarz in teilweise ganz transparenten Farbverläufen. „Horizonte“ hat Lauer diese neuen Arbeiten genannt, wobei es immer mehr um gedankliche als um landschaftliche Assoziationen geht. Direkt darüber hängt ein Großformat in intensivem Rot, auf dem sich in zarten Linien die Umrisse zweier Figuren befinden.
Ein seltenes Beispiel für eine gegenständliche Thematik, die Lauer auch in seinen kleinen Papierarbeiten anklingen lässt. Dafür benutzt er für Tiefdruck geeignetes Büttenpapier, was mit den Acrylfarben eine schnelle Arbeitsweise erfordert. „Innerhalb von Sekunden entscheidet sich, ob ein Bild geglückt ist oder nicht“, sagt der Künstler dazu.
Neben der Farbe hat er auch seit einigen Jahren Sand als Strukturmittel entdeckt. Von verschiedenen Stränden hat er den Sand mitgebracht und verarbeitet ihn auf Holzträgern zu Bildern, die mit ihrer reliefartigen Oberfläche Objektcharakter bekommen. Experimentierfreude und eine ungebremste Lust am Malen sprechen aus den Arbeiten des Künstlers, die er kontinuierlich zweimal im Jahr auf dem A-Gang präsentiert. „Es ist eine feste Gruppe, die uns über die Jahre zusammengeschmiedet hat“ beschreibt er den Rundgang, der seine künstlerische Entwicklung entscheidend mitgeprägt hat.