Brauchtum Zapfenstreich vor 600 Gästen
500 Schützen aus den elf Krefelder Organisationen traten am Samstag auf dem Rathausplatz an.
Krefeld. Mit Kanonenschlägen, Gewehrsalven und einem imposanten Großen Zapfenstreich ist die Schützenfest-Saison in Krefeld zu Ende gegangen. Etwa 500 Brauchtumsfreunde aus den elf Krefelder Gesellschaften, Bruderschaften und Vereinen zogen am Freitagabend auf den Von-der-Leyen-Platz, auf dem das Trommler- und Fanfarencorps Gut Schlag Krefeld mit dem Pfarrorchester St. Andreas Gellep-Stratum den Großen Zapfenstreich spielte.
Die Krefelder Innenstadt war für einige Stunden fest in der Hand der Schützen. Viele kleine Bodenlichter sorgten für ein schönes Ambiente. Zuvor hatten das Oppumer Schützentrommlerkorps und die Musiker des Bundesbahn-Korps auf den Zapfenstreich eingestimmt. Michael Blum und Jochen Hofer moderierten das Ereignis.
Mehr als 600 Zuschauer erlebten das Zeremoniell mit, als OB Gregor Kathstede zum letzten Mal gemeinsam mit Stadt-Schützenkönig Heinz Schrader und mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Krefelder Schützen, Hartmut Schmitz, die Front der männlichen Schützen und der Krefelder Amazonen abschritt.
Besonders königlich war es schon kurz davor im historischen Ratssaal beim Empfang durch Kathstede zugegangen. Viele Ex- und amtierende Schützenkönige waren gekommen. Bei dieser letzten offiziellen Begegnung von Kathstede mit den Schützen ließ es sich der Oberbürgermeister nicht nehmen, ein Resümee zu ziehen.
Im Beisein seiner Ehefrau Claudia und der Kinder Paula (7) und Moritz (5) sagte er: „Ich habe in meiner elfjährigen Amtszeit erfahren, wie wichtig und unverzichtbar das Schützenleben in Krefeld ist.“ Kathstede verglich die Brauchtumspfleger mit „Tafelsilber des sozialen Lebens in Samt und Seide“. Im Kreis der Schützen habe er wunderschöne Momente erlebt.
Und der Chef des Rates und der Verwaltung vergaß auch nicht, vor dem 9. Großen Zapfenstreich Verdienstorden mit Ehrenurkunde zu überreichen. Den erhielt Heiner Lichtenberg von der Bürger-Schützen-Gesellschaft Fischeln. „Du bist das personifizierte Brauchtum“, sagte Kathstede zum sichtlich gerührten Lichtenberg, der auch diesmal wieder den Zapfenstreich organisiert hatte.
Ein Blumengebinde wird der Ex-König des Bockumer Schützenvereins, Wilhelm Wüsten, erhalten. Dieser war kurz vor dem Empfang auf der Treppe des Rathauses so schwer gestürzt, dass er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren werden musste.