Tierfreunde Zu Besuch bei den Patenkindern im Zoo
2014 nahm der Zoo Krefeld durch Patenschaften 51 566 Euro ein. Rund 300 Tierfreunde sind zum Eventtag angemeldet.
Krefeld. Lieblingsessen, Schlafgewohnheiten, Krankheiten, Familienglück — Paten, die ihre Aufgabe ernst nehmen, wollen genau Bescheid wissen, wie es bei ihren Patenkindern so läuft. Und bei Patentieren ist das auch nicht anders. So erleben es die Zoofreunde zumindest an den Tierpatentagen, die sie einmal im Jahr organisieren. Rund 300 Männer, Frauen und Kinder sind — mit Begleitpersonen und Gästen — zu diesem Event am 20. Juni angemeldet.
Was der Kleine Panda frisst, ob Pinguine auch im Stehen schlafen, ob bei den Riesenkängurus wohl was im Beutel sitzt und wie die Pfleger Stachelschweine anpacken — jede Frage ist an diesem Tag erlaubt. Denn am Tierpatentag gibt es nicht nur freien Eintritt für diese besonderen Besucher, sondern auch alle Infos zu ihren „Lieben“. Die Tierpfleger und andere Zoo-Experten erzählen vom Leben der kleinen und großen Säuger, Vögel, Reptilien, Fische, Spinnen, Insekten und Amphibien. Da ist alles dabei von der Blattschneiderameise bis zum Asiatischen Elefanten.
„Es ist sehr interessant zu hören, wie nah die Tierpfleger ihren jeweiligen Tieren sind und schon beim Morgenrundgang an Kleinigkeiten feststellen können, wenn mal etwas nicht stimmt“, erzählt Dietmar Schörner, zweite Vorsitzender der Zoofreunde, „man merkt dann, dass die Tiere für die Pfleger wie Familienmitglieder sind.“ Aber nicht nur das Neueste von Axis-Hirsch bis Zwerg-Flusspferd, auch der Austausch untereinander macht den Gästen der Tierpatentage viel Spaß, berichtet Waltraud Sulies, die dieses Angebot seit rund zehn Jahren organisiert. Sie selbst war erst Tierpatin, bevor sie im Jahr 2001 Vereinsmitglied wurde.
Nach den Touren zu Schneeeule, Serval oder Shetland-Pony gibt es im Bereich der Zooscheune für alle Tierpaten und Begleiter Kuchen und Getränke. Die Backöfen der Zoofreunde werden dafür am Morgen mehr als heißlaufen. Einer hat sich den Imbiss dann ganz besonders verdient. „Den weitesten Weg wird in diesem Jahr ein Tierpate haben, der aus der Schweiz herfliegt“, berichtet Sulies,
Das Alter der Paten bewegt sich zwischen gerade frisch geboren bis 90 Jahre. Gerade auf der Welt wurde jüngst einem Kind gemeinsam mit seinem Geschwisterchen eine Patenschaft geschenkt. Und auch bei der ältesten Patin eines Krefelder Zootieres — sie kommt aus Hüls — war die Patenschaft für ein Trampeltier eine Überraschung.
Besonders viele Anmeldungen kommen stets im Dezember, also vor Weihnachten, bei den Zoofreunden an. 2014 waren es da alleine 225 der insgesamt 590 neuen und verlängerten Patenschaften. An der Spitze der Rangliste der beliebtesten Patentiere stehen mit großem Abstand die Humbold-Pinguine (127). „Es ist aber auch toll, wie die im neuen Gehege zum Beispiel den Händen der Kinder an der Scheibe hinterherschwimmen“, sagt Schörner.