Aktionsbündnis für Seniorensicherheit Den Einbrechern in der Dunkelheit keine Chance geben
Hilden · Ausgebildete „ASSE“ informieren zu verkehrs- und kriminalpolizeilichen Themen. In der dunklen Jahreszeit ist der Einbruchschutz von besonderer Bedeutung, denn dann sind die Täter verstärkt unterwegs.
Man kommt nach Hause und ahnt nichts Böses – und dann sieht man die Bescherung. Die Haus- oder Wohnungstüre steht auf, es sind Beschädigungen am Türrahmen und Schuhspuren in der Diele erkennbar, Schubfächer und Schranktüren stehen offen. Für jeden ist ein Einbruch ein einschneidendes und schockierendes Erlebnis.
Die Privatsphäre der Wohnung ist verletzt worden. Das Gefühl, zu Hause sicher zu sein, ist abhandengekommen. Jedes Knacken oder jeder Lichtreflex in der Wohnung löst ab jetzt eine kurze körperliche Reaktion aus: Angst!
Deswegen möchte die Kreispolizeibehörde Mettmann, dass die Bürger sicher und geschützt in den zehn Kommunen leben können. Daher ist die Prävention ihr Hauptanliegen. In den letzten Jahren wurden in allen Kommunen des Kreises Mettmann ehrenamtliche Sicherheitsberaterinnen und Berater ausgebildet. Die Grundidee des ASS Aktionsbündnisses im Kreis Mettmann basiert darauf, dass ausgebildete „ASSE“ innerhalb ihres Bekannten- und Verwandtenkreises sowie in der Nachbarschaft Seniorinnen und Senioren aufsuchen, um sie zu verkehrs- und kriminalpolizeilichen Themen zu sensibilisieren wie Schutz vor Trickdiebstahl, Trickbetrug und Einbrüchen.
In der dunklen Jahreszeit ist vor allem das Thema Einbruch aktuell, denn durch dunkle Fenster und unbeleuchtete Häuser werden Einbrecher regelrecht „eingeladen“. Kein Wunder, dass Einbrüche im Winterhalbjahr deutlich zunehmen. Deshalb raten die Experten, Fenster und Türen auch bei kurzer Abwesenheit zu verriegeln und keine gekippten Fenster zurückzulassen. Außerdem sollte man auch bei Abwesenheit den Anschein erwecken, die Wohnung sei bewohnt. Der Einsatz von Zeitschaltuhren ist dabei eine gute Hilfe.
„Einbrecher kommen überall rein“, mit diesem Irrglauben wollen die Experten aufräumen. Sichtbare Sicherungstechnik wirke auf die meisten Täter abschreckend. Etwa 80 Prozent der Einbrüche erfolgt laut Statistik durch Aufhebeln von Fenster und Türen. Durch geeignete Sicherungsmaßnahmen kann man dies erheblich erschweren. Erfahrungsgemäß geben Einbrecher nach wenigen Minuten auf, wenn sie keinen Erfolg haben. Das Einschlagen von Glas kommt eher selten vor (1,5 Prozent).
Das Aufhebeln von Fenstern und Türen wird bevorzugt. Einbrecher lieben Standardbeschläge. Diese sind leicht zu öffnen und innerhalb kürzester Zeit (einige Sekunden) zu überwinden. Das Montieren von abschließbaren Fenstergriffen erschwert die Arbeit nicht wirklich, wenn es sich, um nicht zertifizierte Griffe handelt. Der moderne Einbrecher geht mit der Zeit. Er schlägt keine Glasscheiben mehr ein, das wäre auch viel zu laut. Glasbruch passiert eher im Ausnahmefall, wenn er aus Tätersicht nicht zu vermeiden ist. Die meisten Einbrüche werden am Tag verübt. Und noch mehr gibt die Einbruchstatistik her, nämlich dass die meisten Einbrecher zwischen Donnerstag und Sonntag zwischen 10 und 12 und 16 bis 22 Uhr „arbeiten“.
Alle zwei Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Da die Gefahr eines Einbruchdiebstahls unterschätzt wird, werden selbst einfache vorbeugende Maßnahmen nicht angewendet. Heruntergelassen Rollläden sind in der Regel keine Einbruchssicherung, sondern eher ein Hinweis, nicht anwesend zu sein; könnten also als Einladung zum Einbruch verstanden werden.
Aufklärung und Beratung gibt es zu diesem Thema von den Mitgliedern des Aktionsbündnisses, die teilweise auch zu Infoveranstaltungen einladen oder zu Infoständen in Zusammenarbeit mit der Polizei. Speziell zum Thema Einbruchschutz berät bei der Polizei Lars Hannappel, Telefon 02104/982-7713, E-Mail: lars.hannappel@polizei.nrw.de
Ist jedoch möglicherweise Gefahr in Verzug, sollte man sofort die Polizei unter 110 informieren. Lieber ein Mal zu viel als zu wenig.