Absage an Einbahnstraßen: Falkenstraße
Anwohner der Falkenstraße und des Kalkumer Feldes suchen nach Lösungen, wie ihre Straßen sicherer werden können.
Erkrath. „So kann es nicht weitergehen“, sagte Bernhard Osterwind (BmU) und fasste zusammen, was nahezu alle Anwohner der Falkenstraße und des Kalkumer Feldes schon seit langem denken. „Morgens ab 7.30 Uhr ist es am Schlimmsten. Dann bringen viele Eltern ihre Kinder zur Schule, parken und halten rücksichtslos vor Garageneinfahrten, auf Gehwegen und Grünflächen“, beschrieb Anwohnerin Cathrin Vogel die Situation. Mittags ginge das Ganze dann von neuem los. Dann werden die Kinder wieder abgeholt.
Am Freitagabend trafen sich deshalb Anwohner und Betroffene, um über Lösungen zu diskutieren. Dazu eingeladen hatte BmU-Ratsfrau Adelheid Heptner, die ihre Idee, die Falkenstraße und das Kalkumer Feld in eine Einbahnstraße umzuwandeln, vorstellte: „Tempo 30 reicht hier schon lange nicht mehr aus. Wir müssen den Verkehr beruhigen, was durch eine Einbahnstraße wunderbar gelingen kann.“
Mit dieser Auffassung war sie jedoch alleine: Alle 28 Diskussionsteilnehmer ließen nichts Gutes an der Idee der Einbahnstraße. „Wenn wir die Straßen zu Einbahnstraßen deklarieren und es somit keinen Gegenverkehr mehr gibt, würden Eltern nur noch rücksichtsloser rasen. An Tempo 30 würde sich dann kaum einer mehr halten“, sagte Detlef Ehlert (SPD).
Sabine Habel, Anwohnerin des Sperberweges, denkt vor allem an die Radfahrer: „Selbst wenn es eine Ausnahmeregelung geben würde, müssten Radfahrer gegen den Autoverkehr fahren. Vor allem ältere Fahrradfahrer würden sich das nicht trauen und somit den Bürgersteig nutzen. Das kann nicht gewollt sein.“
Und noch ein Punkt erregte die Gemüter: Die Umwege, die für Anwohner der beiden Straßen entstehen würden. Michael Scharnagel hat sich mit diesem Punkt genauer beschäftigt und ausgerechnet, dass jeder Anwohner pro Fahrt in etwa einen Umweg von 1,2 Kilometern hätte. „Das führt zu mehr CO2-Ausstoß, einer größeren Lärmbelastung und mehr Spritverbrauch“, sagte er.
„Die 30er-Zone ist toll. Es wurde allerdings versäumt, in den vergangenen 30 Jahren etwas für den ruhenden Verkehr zu unternehmen“, sagte Scharnagel und schlug vor, Ausweichbuchten für Autofahrer am Fahrbahnrand zu bauen. „Das würde schon völlig ausreichen. Momentan ist eine Fahrspur praktisch unbefahrbar, weil alles zugeparkt ist. Gäbe es Buchten, könnte der Verkehr ungehinderter fließen“, sagte er.
Die Umsetzung dieses Vorschlags sei jedoch sehr teuer und aufwändig, sagte Ehlert. Dafür müsste der Bürgersteig verlegt werden, was meist sehr schwierig und aufwändig sei. Das Gleiche gelte für den Wunsch nach zusätzlichen Parkplätzen für Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen. Er schlug etwas Einfacheres vor: „Wir müssen beim Ordnungsamt anregen, dass es mehr Kontrollen geben muss. Und das nicht nur einmal, sondern regelmäßig und zu den Stoßzeiten.“ Nach der Diskussionsrunde stand zumindest eins fest: „Eine Einbahnstraße wird es vorerst nicht geben“, sagte Adelheid Heptner.