Aktion: CDU macht gegen Tempo 30 mobil
Bei Umfrage sollen 92 Prozent gegen Tempolimit gewesen sein.
Hochdahl. Sollte in Erkrath flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden oder nicht? Kaum eine Frage beschäftigt die Politik derzeit mehr. Nachdem die „Gestaltungsmehrheit“ im Stadtrat aus SPD, Grünen und BmU Bürgerversammlungen in allen drei Stadtteilen auf die Beine gestellt hatte (die WZ berichtete), startete nun die Hochdahler CDU eine Blitzumfrage auf dem Hochdahler Markt.
„Mit einem eindeutigen Ergebnis“, wie der Ortsverbandsvorsitzende Manfred R. von Krüchten sagt. „92 Prozent der Befragten sprechen sich gegen die Einführung weiterer Tempo-30-Regelungen aus. Nur acht Prozent sind dafür.“ Dass die Umfrage „tendenziell“ so ausfallen würde, sei für ihn zwar absehbar gewesen, so von Krüchten. „Nicht aber in dieser Deutlichkeit.“
Wie viele Personen dazu befragt wurden, mochte der CDU-Vorsitzende nicht verraten. Nur so viel, dass die Anzahl dreistellig war. „Unsere Fragebogenaktion erfüllt keinesfalls wissenschaftliche Standards von Umfragen“, sagt von Krüchten. „Sie sollte einfach nur ein Stimmungsbild wiedergeben.“ Damit werde den Parteien die Pflicht auferlegt, nicht populistischen Forderungen Einzelner nachzujagen, sondern die Anliegen der Gesamtbevölkerung ernst zu nehmen.
Der CDU-Vorsitzende bezieht sich auf die Info-Abende der Ratsmehrheit, die in Alt-Erkrath, in Hochdahl und in Unterfeldhaus stattfanden. Dort fiel das Abstimmungsergebnis zwar nicht ganz so eindeutig aus wie bei der CDU-Umfrage. Unterm Strich schien sich aber ebenso eine Mehrheit gegen weitere Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet abzuzeichnen — auch wenn SPD-Fraktionschef Detlef Ehlert einen 50:50-Ausgang erkannt haben will.
Andererseits räumt auch von Krüchten ein, dass es durchaus weitere Straßenzüge geben mag, in denen Tempo 30 sinnvoll wäre. „Das Thema darf natürlich nicht holzschnittartig gesehen werden“, sagt der CDU-Mann. Gleichzeitig kommt für ihn eine nahezu flächendeckende Temporegulierung für die gesamte Stadt genauso wenig infrage.