Rechtsradikale Plakate verschandeln Alt-Erkrath

Rechtsradikale Propaganda im Bereich der Hauptschule.

Erkrath. „Da kann einem schon angst und bange werden“, sagt die Erkratherin, die ihren Namen aus verständlichen Gründen nicht veröffentlicht sehen möchte.

Was die Frau verängstigt und gleichermaßen ärgert, sind die rechtsradikalen Plakate und Aufkleber, die derzeit verstärkt Alt-Erkraths Innenstadt verschandeln. „Ob Bahnhof oder Fußgängerzone — überall klebt dieses Propaganda-Zeug. Das geht hin bis zur Kirchstraße“, schimpft sie.

Ganz besonders schlimm anzusehen sei es an der Albert-Schweitzer-Hauptschule. Sowohl das Bushaltestellenhäuschen vor der Schule als auch die Litfaßsäule daneben und das Trafohäuschen an der Mauer seien „zugepflastert“. „Wahrscheinlich soll so versucht werden, junge Leute zu rekrutieren“, mutmaßt sie.

Dass im Moment aggressiv plakatiert wird, haben auch das städtische Ordnungsamt und der Staatsschutz registriert. „Das ist aber nicht nur in Erkrath der Fall“, sagt Stephan Hochheuser, Kripobeamter beim Staatsschutz.

„Die Rechten sind aktuell auch in Düsseldorf, Wuppertal und vielen anderen Städten des Kreisgebiets unterwegs, weil sie für eine Großveranstaltung am nächsten Wochenende werben wollen.“

Nach wie vor gelte aber, dass es im Kreis Mettmann keine organisierte rechte Szene gebe — und erst recht nicht in Erkrath. Wie vor einigen Wochen, als es um eine Großdemo in Wuppertal ging, „nutzen die Nazis die günstige Lage der kreisangehörigen Städte, um so ihre verbotene Werbung unters Volk zu bringen“.

Trotzdem werde Hochheuser die Kollegen in der Wache an der Sedentaler Straße bitten, verstärkte Kontrollen durchzuführen.

Ordnungsamt und Bauhof haben alle Hände voll damit zu tun, Plakate und Aufkleber von Laternenmasten, Trafohäuschen, Papierkörben und Bushaltestellen zu entfernen. „Wir dokumentieren das Ganze, machen Fotos und geben sie an Polizei und Staatsschutz weiter“, sagt der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts, Carsten Döhr.