Retter stehen im Mittelpunkt

Auf dem Hochdahler Markt stellten am Samstag Organisationen wie Feuerwehr und DRK sich und ihre Arbeit vor.

Hochdahl. Nur zögerlich bewegt sich Markus in Richtung des Feuerwehrautos. „Nun geh’ doch dahin. Dafür sind wir doch hier“, ruft ihm seine Mutter hinterher. „Von diesem Tag erzählt er schon seit langem“, sagt Bettina Kreker.

Ihr sechsjähriger Sohn sei von diesen großen Fahrzeugen völlig fasziniert, und jetzt bot sich ihm endlich die Gelegenheit, sie mal aus nächster Nähe zu begutachten: Am Samstag standen auf dem Hochdahler Markt bei sommerlichen Temperaturen die Retter im Rampenlicht, und bei dieser gleichnamigen Veranstaltung — organisiert von der Werbegemeinschaft — kamen insbesondere Kinder auf ihre Kosten.

Vor allem die Freiwillige Feuerwehr fuhr groß auf und war mit allen drei Löschzügen (Millrath, Trills und Alt-Erkrath), dem Einsatzleitwagen, dem Rettungsdienstfahrzeug sowie zwei Abrollbehältern vorgefahren. Für große Augen bei Groß und Klein sorgte insbesondere die schier unendlich lange Drehleiter.

„Für uns ist ein solcher Tag enorm wichtig, um uns zu präsentieren und neue Mitglieder zu werben“, sagte Markus Steinacker (42), Zugführer des Löschzugs 1 Alt-Erkrath. Aufklärung müsse vor allem hinsichtlich der vielfältigen Einsatzgebiete der Feuerwehr geleistet werden.

Steinacker: „Die meisten Leute denken, wir löschen Brände und damit hat es sich. Dabei sind wir auch bei Gefahrgutunfällen aktiv, etwa wenn Öl in Gewässer strömt. Außerdem gibt es noch zahlreiche technische Hilfen. Das fängt bei Kleinigkeiten wie dem Öffnen einer Tür an. Manchmal holen wir auch Katzen vom Baum.“

Einem ähnlichen Informationsdefizit will auch Markus Falkenau (32) von der DLRG entgegenwirken. „Unsere Arbeit hat zwei Schwerpunkte. Zum einen stellen wir im Sommer am Unterbacher See immer samstags und sonntags den Wasserrettungsdienst. Zum anderen bilden wir immer montags in allen möglichen Schwimmformen im Neanderbad aus.“

Zu dieser Ausbildung gehöre auch das Sporttauchen, das nach nationalen Standards gelehrt wird. „Viele Leute wissen nichts von diesem Angebot und sind dann freudig überrascht“, sagt der Tauchbeauftragte Frank Lichtenauer (51).

Über die Möglichkeit, sich an solch einem Tag der Öffentlichkeit vorzustellen, sei man beim DLRG sehr froh. Genauso verhält es sich beim Deutschen Roten Kreuz. Vorsitzende Beate Könn (58) freut sich immer wieder über die Resonanz und das Interesse der Besucher: „Wir finden immer viele Interessenten für Kurse und können vor allem auf die Notwendigkeit von Blutspenden hinweisen.“

Auf besonderes Interesse stießen das Kinderschminken sowie die arm- und beinlose Puppe, an der Erste Hilfe geübt werden konnte. „Bei den meisten Personen liegt so ein Kurs ja seit der Führerscheinprüfung zurück“, sagt Ortsgruppenleiterin Sabrina Okunneck (27).

Ausgestellt wurden darüber hinaus jeweils ein Kranken- und ein Rettungswagen. Okunneck: „Darin können wir dann unsere Gerätschaften vorstellen, etwa das Beatmungsgerät, das EKG, den Defibrillator und eine Absaugpumpe. In Anspruch nehmen möchte man sie zwar nie, doch interessant ist es natürlich schon.“