Toter auf der Münchener Straße: Erkrather Fernfahrer war Täter
Düsseldorf. Nach dem Tod eines 24-Jährigen Willichers auf der Münchner Straße hat die Polizei dank der Hilfe eines Neusser Spediteurs einen Fernfahrer aus dem benachbarten Erkrath als Verantwortlichen ermittelt.
Der 45-Jährige soll mit seinem Lastzug den betrunkenen Fußgänger nachts auf der autobahnähnlichen Straße frontal erfasst haben.
Der junge Mann aus Willich war sofort tot, berichtete die Polizei am Donnerstag. Die Ermittler hatten aufgrund von Glassplittern bundesweit nach einem Lastzug der Marke Renault gefahndet, bei dem der linke vordere Scheinwerfer beschädigt ist. Ein Spediteur im Neusser Hafen las von dem Fall in der Zeitung und hegte einen Verdacht.
Er rief einen Spediteur in Gladbeck an, dessen Fahrer das Neusser Unternehmen zur fraglichen Uhrzeit angefahren hatte. Als dieser bestätigte, das sich einer seiner Wagen mit einem Schaden in der Werkstatt befinde, schalteten beide Männer die Polizei ein.
Die Beamten stellten die Frachtpapiere und die Tachoscheiben des Fernfahrers sicher, der zu den Vorwürfen schwieg und sich einen Anwalt nahm. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der Unfallflucht ermittelt. Der Staatsanwalt beantragte zudem einen Führerschein-Entzug für den Fernfahrer.
Der 24-Jährige hatte einem Liedermacher in Düsseldorf gelauscht und sich dann zu Fuß auf den Heimweg gemacht, dabei aber aus ungeklärter Ursache die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Der Fernfahrer war stadteinwärts unterwegs, als es passierte.
„Diesen Unfall hat man gesehen, gefühlt und gehört“, sagte ein Experte vom Unfallaufnahme-Team der Polizei am Donnerstag. Die Ermittler entdeckten auf 160 Meter Länge verteilt Spuren des Unfalls. Die Obduktion ergab, dass das Opfer 1,5 Promille Alkohol im Blut hatte.