Waffennarr zu Haftstrafe verurteilt
47-jähriger LKW-Fahrer sammelte Schusswaffen und Munition in einer Garage.
Düsseldorf. Seine Vorliebe brachte Frank M. zunächst in Untersuchungshaft und nun auf die Anklagebank. In einer von ihm angemieteten Garage wurden 88 Pistolen, Revolver und Gewehre gefunden. Außerdem 80.000 Schuss Munition und 15 Kilo Schwarzpulver. Die Anklage lautet: Verstoß gegen das Kriegswaffengesetz.
„Aus heutiger Sicht war das völlig irre, was ich da gemacht habe“, sagt der 47-Jährige. Und dabei hatte er noch Glück. Bei einer ersten Durchsuchung im Herbst 2008 fand die Polizei nur vier Waffen in seiner Wohnung. Die Beamten waren durch seinen Arbeitsplatz auf ihn aufmerksam geworden. Seine damaligen Chefs bei einer Waffenfirma sollten angeblich mit Munition unter der Hand gehandelt haben. Und so kam Frank M., der lange Zeit Sportschütze war, in den Dunstkreis der Beamten.
Zu seinem Glück war die Durchsuchung nicht allzu gründlich und ein Großteil der Waffen blieb unentdeckt. Für den unerlaubten Besitz wurde er vom Landgericht Essen zu einer Freiheitsstrafe zu einem Jahr und zwei Monaten auf Bewährung verurteilt. Kurz nach dem Urteil wollte der Angeklagte die restlichen Waffen „möglichst schnell aus dem Weg haben“. Dafür mietete er eine Garage. „Ich überlegte immer wieder, wie ich sie loswerde“, erklärt er.
Seine Überlegung, sie im Rhein zu versenken, gab er genauso schnell auf. „Es durfte niemand die Waffen in die Finger bekommen und Unsinn damit machen.“ Also fing er an, seine Pistolen mit einer Handsäge zu zersägen. Dabei fiel er Nachbarn auf. Diese verständigten die Polizei. Bei dieser Durchsuchung stießen die Beamten dann auf das Lager. Frank M. kam für drei Wochen in U-Haft. Verurteilt wurde er vom Landgericht Düsseldorf zu einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung. Beide Bestrafungen haben Eindruck hinterlassen: „Ich hab die Nase voll von dem Zeug. Ich bin froh, dass alles weg ist“, sagt der heutige LKW-Fahrer zum Schluss.