Jubiläum in Erkrath Alle feiern die Feuerwehr

Erkrath · 500 geladene Gäste füllten die Stadthalle an der Neanderstraße. Alle wollten beim Festakt zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehr Erkrath dabei sein – eine große Wertschätzung für die Frauen und Männer, die sich tagtäglich für Gesundheit und Wohlergehen der Bürger einsetzen.

Zum Auftakt der Veranstaltung spielte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Velbert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eines gleich vorweg: Es war ein wirklich beeindruckender Abend in der Stadthalle. Eine souveräne Moderation durch Kim Sara Doht, stellvertretende Leiterin der Feuerwehr Erkrath, die musikalische Untermalung vom Musikzug der Feuerwehr Velbert und viele Festreden garantierten, dass dieser Samstag allen Beteiligten noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Bei der Jubiläumsfeier zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehr Erkrath waren NRW-Innenminister Herbert Reul, Landrat Thomas Hendele sowie zahlreiche weitere Gäste aus Politik, Verwaltung und den regionalen Feuerwehren im Kreis Mettmann zu Gast. Auch die Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann und der ehemalige Erste Beigeordnete Ulrich Schwab-Bachmann ließen sich das Fest ebenso wenig entgehen wie die Erkrather Urgesteine und Honoratioren Gottfried und Herbert Bander. Zahlreiche Vertreter von Parteien, Vereinen und Institutionen waren ebenfalls gekommen, um der Feuerwehr ihre Anerkennung und Wertschätzung zu zeigen.

Zu den Besuchern zählten (von links) Landrat Thomas Hendele, Innenminister Herbert Reul und Bürgermeister Christoph Schultz.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)/Köhlen; Stephan (teph)

Die Veranstaltung fand in einem festlichen Rahmen statt, der dem Anlass voll und ganz gerecht wurde. Nach dem musikalischen Einstieg mit „Ovation Overture“, gespielt vom Musikzug der Feuerwehr Velbert, begrüßte Kim Sara Doht den Bürgermeister der Stadt Erkrath, Christoph Schultz, der in seiner Rede die große Bedeutung die Feuerwehr für die Stadt hervorhob. „Seit 125 Jahren steht die Feuerwehr Erkrath zuverlässig und unermüdlich für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger ein. Besonders erfreulich ist, dass es in dieser langen Zeit durch exzellente Ausbildung, aber sicherlich auch etwas Glück, zu keinen eigenen Verlusten im Einsatz gekommen ist.“

Der Ehrengast des Abends war NRW-Innenminister Herbert Reul

Mirko Braunheim (Vize-Kreisbrandmeister) und Torsten Schams (Kreisbrandmeister) im Gespräch, rechts daneben Erkraths Vize-Feuerwehrleiterin Kim Sara Doht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Ehrengast des Abends, NRW-Innenminister Herbert Reul, hielt eine wohltuende Rede, wie man sie von Politikern nicht gewohnt ist. Zu Beginn stellte Reul erst einmal gut gelaunt fest, dass das Rednerpult endlich mal seiner Größe entsprechen würde. Aber dann wurde er ernst und machte deutlich, dass es im Feuerwehralltag nicht nur darum geht, Brände zu löschen: „Die Arbeit in den Feuerwehren lebt vom guten Zusammenspiel zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften und sorgt so für verantwortungsvolle Teamarbeit im Sinne des Gemeinwohls – um jederzeit verlässlich für die Menschen da sein zu können, wenn es am meisten darauf ankommt“.

Im Anschluss an die Ansprachen begann eine Zeitreise der Feuerwehr vom Beginn bis zum heutigen Tag. Dieser Teil des Abends war in mehrere Akte aufgeteilt und wurden vom Musikzug der Feuerwehr Velbert mit der Musik aus der jeweiligen Epoche untermalt. Der ersten Akt begann mit der Gründung der Feuerwehr Erkrath im Jahr 1900 bis zum 25. Jubiläum. Die historischen Dokumente wurden den Gästen mit Hilfe von Filmen präsentiert. Für diesen Akt gab es leider keinen Zeitzeugen mehr, aber ein als Feuerwehrmann dieser Zeit verkleideter Schauspieler leistete überzeugende Arbeit.

Der Zweite Akt reichte von der Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre, wo man zusätzlich zur freiwilligen Feuerwehr auch einen hauptamtlichen Feuerwehrdienst einführte. In der Folgezeit berichteten Zeitzeugen über die Weiterentwicklung der Erkrather Feuerwehr bis hin zum heutigen Tage. Diese Zeitzeugenberichte wurden immer in Filmen, etwa mit Interviews noch Lebender Zeitzeugen, vorgestellt. Eine Zeitreise beginnend mit den Kompanien, anfangs noch in gespendeten Uniformen und mit Handdruckspritzen im Einsatz, bis zum heutigen modernen Feuerwehrstandort Neubau.

Ein wichtiger Teil behandelte auch die Bedeutung der Frau in der Feuerwehr. Mussten sie in der Vergangenheit noch mit unpassender Dienstkleidung kämpfen und fehlenden separaten Ruheräumen oder Toiletten kämpfen, sind die Frauen aktuell fester Bestandteil der Feuerwehr. Man könnte aber noch an der Prozentzahl arbeiten, hieß es.

Erkraths Feuerwehrchef Guido Vogt fasste die Entwicklung wie folgt zusammen: „Die Feuerwehr Erkrath hat sich in 125 Jahren immer wieder neuen Herausforderungen stellen müssen und ist dabei mit ihren Aufgaben gewachsen. Die kontinuierliche Professionalisierung und stete Modernisierung waren entscheidend, um nicht nur heute, sondern auch in Zukunft bestmöglich für die Bürgerinnen und Bürger da sein zu können.“

Für Helmuth Hentschel, ehemaligen Amtsleiter der Feuerwehr Erkrath und langjähriger Mitarbeiter der Stadtverwaltung, gab es für Verdienste für die Förderung des Brandschutzes sowie seinem Mitwirken rund um die Planungen zum Neubau der neuen Feuer- und Rettungswache das Feuerwehrehrenzeichen der Stadt aus der Hand von Bürgermeister Schultz.

Ein eindrucksvoller Abend ging schießlich mit mit einem Imbiss und vielen angeregten Gesprächen im Foyer zu Ende.