Arbeitsministerin Ursula von der Leyen zu Besuch bei Mitex

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen besichtigte Dienstag das Werk von Mitex. Die Firma beschichtet Walzen.

Erkrath. 17 Standorte weltweit, 95 Mitarbeiter am Erkrather Standort, davon die meisten aus Polen, Marokko, Russland und der Türkei. Von der früheren starken italienischen Fraktion ist nurmehr einer übriggeblieben. Das ist die Firma Mitex, wie sie sich Dienstag Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) präsentiert hat. Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll (CDU) war sie in den Kreis gekommen, um sich ein „spannendes, innovatives und herausragendes Unternehmen“ anzusehen.

„Ich habe der Arbeitsministerin ja kein Problem geschildert, das sie nicht kennen würde“, sagte Mitex-Geschäftsführer Georg Heinen, als die Ministerin nach knapp einer Dreiviertelstunde wieder vom Hof gefahren war. „Aber ich hoffe, ich habe ihr sagen können, wie wir damit umgehen.“

Gemeint sind die Probleme des Deutschen Hochtechnologie-Mittelstandes: Fachkräftemangel und Internationalisierung. Tatsächlich bezogen sich die ersten drei Fragen der Arbeitsministerin auf die Menschen im Unternehmen: Wie werden sie rekrutiert, woher kommt die Vielfalt der Herkunftsländer, wie funktioniert die Weiterbildung?

Die wenigsten Mitarbeiter in der Produktion hätten ein Zeugnis oder einen Ausbildungsberuf zum Hauptgeschäftsfeld von Mitex, der Beschichtung von Metallwalzen mit Spezial-Polymer-Kunststoffen, sagte Heinen von der Leyen. Es komme dem Unternehmen aber seit Jahren mehr auf menschliche Qualitäten an: Pünktlichkeit, korrekter Umgang mit Kollegen und Sauberkeit. „Alles andere schaffen wir schon“, sagte Heinen.

Nicht ohne Stolz konnte er dann vom Neander-Lab berichten, einer Forschungseinrichtung für Jugendliche, die seit 2008 rund 15 000 Schüler von mehr als 20 Partnerschulen zu Gast gehabt habe. So versuchten die beteiligten Unternehmen und Stellen, das Interesse für Naturwissenschaften und Technik zu wecken und zu erhalten. „Das ist der Weg der Zukunft: Unternehmen müssen in die Schulen“, sagte von der Leyen.

Das Geheimnis der Mitarbeiterwerbung verriet Heinen erst nach von der Leyens Abfahrt: „Wir fragen Mitarbeiter, ob sie nicht jemanden kennen würden, der zu uns passt.“ Das garantiere ein hohes Verantwortungsbewusstsein.