Dann kostet der Familienausweis 16 statt 13 Euro im Jahr, Schüler, Studenten und Auszubildende zahlen acht statt bisher 6,50 Euro jährlich. Allerdings sollen die Kunden auch mehr dafür bekommen, betont Michaele Gincel-Reinhardt, Leiterin der Stadtbücherei.

„Bisher kostete die Nutzung des Internets 1,50 Euro pro Stunde. Im vergangenen Jahr haben wir auf WLan umgestellt“, erklärt Gincel-Reinhardt. Beschließt der Rat die Erhöhung der Gebühren, soll die Nutzung des kabellosen Internetzugangs gegen Vorlage des Benutzerausweises künftig kostenlos sein — auch auf eigenen Endgeräten.

Das ist ein kleiner Trost für eine Nutzerin, die ihren Namen nicht sagen möchte. Die 36-Jährige hat drei Kinder. Sie verdiene nicht viel Geld, sagt sie. „Trotzdem will ich, dass meine Kinder lesen. Die Erhöhung ist nicht dramatisch. Aber drei Euro sind am Monatsende auch viel Geld für mich“, sagt sie — ihren Ausweis will sie trotzdem behalten.

Die meisten Büchereikunden sehen die mögliche Preiserhöhung aber gelassen. „Ich habe noch keine negativen Reaktionen gehört“, sagt Michaele Gincel-Reinhardt. Und auch Nutzerin Lisa Buschmann bringt die Ankündigung nicht aus der Ruhe. „Es wird alles teurer“, sagt sie. „Ich finde 16 Euro für ein ganzes Jahr wirklich nicht zu viel.“ Die Auswahl und die Qualität der Bücher und auch der anderen Medien sei groß und eine Erhöhung in jedem Fall wert. „Wenn es dann noch kostenlosen Zugriff auf das WLan gibt, ist das doch ein gutes Angebot.“

An einem hält Michaele Gincel-Reinhardt übrigens fest: „Wer unter 18 Jahre alt ist, kann die Bücherei kostenfrei nutzen“, sagt sie. „Diese Regelung verteidige ich mit Zähnen und Klauen.