Das Geschäftsjahr der Stadtwerke und ihr Gewinn
Das abgelaufene Geschäftsjahr beschert Gewinn von etwa 3,5 Millionen Euro.
Erkrath. Manch eine Aufsichtsratssitzung mag ja für einen Geschäftsführer unangenehm sein. Scharfe Fragen, Vorwürfe der Misswirtschaft oder ähnliche Kritik sind so selten in einem solchen Gremium nicht. Gregor Jeken allerdings als Chef der Stadtwerke Erkrath konnte am Dienstagabend recht gelassen im Sitzungssaal an der Gruitener Straße über die Aktivitäten der hundertprozentigen Stadttochter mit ihren etwa 80 Mitarbeitern berichten. Denn die Zahlen spiegeln kontinuierlichen Erfolg wider.
„Endgültig steht es noch nicht fest. Aber das vorläufige Ergebnis weist wie im Vorjahr auch für 2012 einen Gewinn von etwa 3,5 Millionen Euro aus“, sagt der Geschäftsführer.
Strom und Gas bescheren den größten Teil des Gewinns. „Und trotzdem gehören wir zu den günstigsten Anbietern in der Region“, betont Jeken. Und letztlich fließt ein Großteil ohnehin wieder ins Stadtsäckel. Denn beispielsweise vom Gewinn von 2011 blieben 500 000 Euro bei den Stadtwerken. Der Rest wurde abgeführt. Das waren nach Steuern immer noch 2,5 Millionen.
Stichwort Steuern: Durch den Querverbund mit dem Neanderbad wird dessen Defizit — 2012 ein erwartetes Minus von 700 000 Euro — gegengerechnet. „Das Defizit eines Bades ist doch die Regel. Unter dem Dach der Stadtwerke bieten wir den Bürgern trotzdem ein gutes Badangebot“, sagt Jeken.
Der Geschäftsführer kann sich außerdem auf einen Positivtrend berufen. Das Neanderbad zählte im vergangenen Jahr insgesamt 289 000 Besucher, das sind etwa 6000 mehr als im Jahr zuvor. 2010 waren es knapp 266 000.
„Ein Grund für den Rekordbesuch war sicher auch die Tatsache, dass der Düsselstrand in Düsseldorf geschlossen hatte. Das hat uns zusätzliche Besucher gesichert. Das Nachbarbad hat nun wieder geöffnet. Bleibt abzuwarten, wie viele Abgewanderte bei uns bleiben werden“, so Jeken. Das Defizit wird laut Geschäftsführer in 2013 weiter sinken auf dann 600 000 Euro.
Breitband City-Netz — das war am Dienstag ein weiterer Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzung. Es geht um den Ausbau des Glasfasernetzes in Erkrath. „Das gilt für Internet, Telefon und Fernsehen. Wir haben eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Die besagt, dass vor allem Hochdahl technisch hinterherhinkt. Die Leitungen der Telekom sind bei weitem nicht auf dem neuesten Stand“, sagt Jeken. Ein Experte erläuterte am Dienstag mögliche Aktivitäten der Stadtwerke. Bei Redaktionsschluss stand die weitere Marschroute noch nicht fest.
„Wir werden aktiv. Nur in welcher Form, bleibt abzuwarten“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Detlef Ehlert (SPD) noch kurz vor der Sitzung. Die Zahlen für 2012 wertet er als schlicht gut.